Hier werden 200.000 Tonnen Aushubmaterial gewaschen, sortiert und recycelt

Rhomberg Bau investiert 15 Millionen Euro in neue Nassaufbereitungsanlage.
Hohenems Bei Rhomberg Bau nennt man sie „die größte Waschmaschine Vorarlbergs“. Gemeint ist damit die neue Recyclinganlage für Bodenaushubmaterial, die im Ressourcen Center in Hohenems steht. 200.000 Tonnen pro Jahr, 200 Tonnen in der Stunde kann sie verarbeiten und spielt dabei alle Stückchen.

Gereinigt und sortiert
Zunächst wird das Aushubmaterial angeliefert, das in weiterer Folge verschiedene Prozesse der Reinigung und Sortierung durchläuft. Am Ende bleiben Sande und Gesteinskörnungen für die Herstellung von Beton und Asphalt, Kiese oder Split übrig.

Insgesamt, so verdeutlicht Stefan Rusch, Geschäftsführer für den Bereich Bau und Ressourcen bei Rhomberg Bau, mache man mit der Nassaufbereitungsanlage deutlich mehr Bodenaushub weiter nutzbar, als dies bislang möglich war.
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Auch Material, das mit einem hohen Schlammanteil versetzt ist und das früher auf der Deponie landete, kann die Anlage, die auf einem Baufeld von 7700 Quadratmetern steht, reinigen. „Früher war bei einem Schlammanteil von 20 Prozent Schluss, unsere Anlage schafft bis zu 50 Prozent“, erklärt Lukas Fleisch, Geschäftsfeldleiter Steinbruch.

Für Ziegelwerke
Das Schlammwasser wird am Ende wie in einer Mostpresse ausgepresst. „Sogar die Reste, der sogenannte Filterkuchen, können je nach Qualität zur Erden- oder Ziegelproduktion verwendet werden. Damit schaffen wir es im Idealfall, jede zugeführte Tonne wiederzuverwerten“, sagt Lukas Fleisch und ist davon überzeugt: „Die Anlage katapultiert uns auf ein neues Level, denn die Leistungsfähigkeit ist in dieser Dimension einzigartig. Das hilft uns dabei, unseren CO₂-Fußabdruck weiter zu verringern.“

So sei es beispielsweise für das Rhomberg-Tochterunternehmen MIGU Asphalt möglich, Beläge mit 100 Prozent Asphaltrecycling einzubauen.

Das Wasser, das zur Reinigung des Materials benötigt wird, wird in einem geschlossenen Kreislauf gehalten, aufbereitet und zurückgeführt.

Weniger Importe notwendig
Weiterer Effekt: Durch die Anlage, die rund 15 Millionen Euro kostete, würden nun auch die Kiesimporte aus dem Ausland deutlich verringert. Stammten früher 70 Prozent des Firmenbedarfs aus Deutschland, liege der Anteil heute zwischen fünf und zehn Prozent.

