Hier werden 200.000 Tonnen Aushubmaterial gewaschen, sortiert und recycelt

Markt / 07.06.2024 • 14:18 Uhr
Ressourcen Center Rheintal
Das Ressourcen Center Rheintal im Hohenemser Betriebsgebiet Unterklien. VN/Serra

Rhomberg Bau investiert 15 Millionen Euro in neue Nassaufbereitungsanlage.

Hohenems Bei Rhomberg Bau nennt man sie „die größte Waschmaschine Vorarlbergs“. Gemeint ist damit die neue Recyclinganlage für Bodenaushubmaterial, die im Ressourcen Center in Hohenems steht. 200.000 Tonnen pro Jahr, 200 Tonnen in der Stunde kann sie verarbeiten und spielt dabei alle Stückchen.

Ressourcen Center Rheintal
Aaron Oberscheider, Geschäftsfeldleiter Rhomberg Recycling, Stefan Rusch, Geschäftsführer Rhomberg Bau, und Lukas Fleisch, Geschäftsfeldleiter Steinbruch. VN/Serra

Gereinigt und sortiert

Zunächst wird das Aushubmaterial angeliefert, das in weiterer Folge verschiedene Prozesse der Reinigung und Sortierung durchläuft. Am Ende bleiben Sande und Gesteinskörnungen für die Herstellung von Beton und Asphalt, Kiese oder Split übrig.

Ressourcen Center Rheintal
Hier wird das Aushubmaterial angeliefert. VN/Serra

Insgesamt, so verdeutlicht Stefan Rusch, Geschäftsführer für den Bereich Bau und Ressourcen bei Rhomberg Bau, mache man mit der Nassaufbereitungsanlage deutlich mehr Bodenaushub weiter nutzbar, als dies bislang möglich war.

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Auch Material, das mit einem hohen Schlammanteil versetzt ist und das früher auf der Deponie landete, kann die Anlage, die auf einem Baufeld von 7700 Quadratmetern steht, reinigen. „Früher war bei einem Schlammanteil von 20 Prozent Schluss, unsere Anlage schafft bis zu 50 Prozent“, erklärt Lukas Fleisch, Geschäftsfeldleiter Steinbruch.

Ressourcen Center Rheintal
Die Anlage hat eine Verarbeitungskapazität von bis zu 200 Tonnen pro Stunde. VN/Serra

Für Ziegelwerke

Das Schlammwasser wird am Ende wie in einer Mostpresse ausgepresst. „Sogar die Reste, der sogenannte Filterkuchen, können je nach Qualität zur Erden- oder Ziegelproduktion verwendet werden. Damit schaffen wir es im Idealfall, jede zugeführte Tonne wiederzuverwerten“, sagt Lukas Fleisch und ist davon überzeugt: „Die Anlage katapultiert uns auf ein neues Level, denn die Leistungsfähigkeit ist in dieser Dimension einzigartig. Das hilft uns dabei, unseren CO₂-Fußabdruck weiter zu verringern.“

Ressourcen Center Rheintal
Das Material wird gereinigt, sortiert und aufbereitet. VN/Serra

So sei es beispielsweise für das Rhomberg-Tochterunternehmen MIGU Asphalt möglich, Beläge mit 100 Prozent Asphaltrecycling einzubauen.

Ressourcen Center Rheintal
Mit der Aufbereitungsanlage will Rhomberg der Verknappung natürlicher mineralischer Rohstoffe vorbeugen. VN/Serra

Das Wasser, das zur Reinigung des Materials benötigt wird, wird in einem geschlossenen Kreislauf gehalten, aufbereitet und zurückgeführt.

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Steine werden sortiert. VN/Serra

Weniger Importe notwendig

Weiterer Effekt: Durch die Anlage, die rund 15 Millionen Euro kostete, würden nun auch die Kiesimporte aus dem Ausland deutlich verringert. Stammten früher 70 Prozent des Firmenbedarfs aus Deutschland, liege der Anteil heute zwischen fünf und zehn Prozent.

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Am Ende des Prozesses wird Kies gewonnen. VN/Serra
Ressourcen Center Rheintal
Den Kies gibt es in unterschiedlichen Körnungen. VN/Serra