Wie zwei Vorarlberger den Garten zur Küche machen: „Nur echt mit dem Raucharoma“

Markt / 10.06.2024 • 16:35 Uhr
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Manuel Lutz (li.) und Mario Welte zeigten auf der Messe, wie sie sich Lifestyle und Genuss im Sommer vorstellen: “Das Interesse an unserer Outdoorküche war sehr groß”. FA

Zwei Vorarlberger Startups entwickeln Modulsystem für Outdoorküchen.

Schlins, Feldkirch Wie könnte es denn anders sein. Die Idee, eine Outdoorküche zu entwickeln, die sich von Produkten anderer Hersteller deutlich abhebt, kann nur von passionierten Grillfans stammen. Manuel Lutz und Mario Welte sind beide in anderen Bereichen beruflich engagiert, doch die Perfektionierung des Openair-Bereichs und natürlich der im Garten zu verarbeitenden Lebensmittel fesselte sie. Und klar war auch, dass nicht Gas oder sonst etwas, die verwendeten Lebensmittel bei ihrem Weg auf den Teller begleiten sollen. Echt Barbecue ist nur, was auf dem Feuer zubereitet wird, darin waren und sind sich Lutz und Welte einig.  Deshalb: Der Holzkohlegrill ist das Herzstück der Küche, die auf den Namen Senerus getauft wurde.

Vier Jahre Entwicklung

Vier Jahre dauerte die Entwicklung, schildert Manuel Lutz die Entstehungsgeschichte des Möbelstücks, das so zeitlos und überzeugend sein sollte, wie die Vorarlberger Architektur. Herausgekommen ist ein Modulsystem, das absolut wetterfest ist, wie der erste Prototyp nun schon seit Jahren beweist. Ohne Abdeckung überstand die Küche harte Winter, Sturm, Wind und Hitze. „Eine spezielle Pulverbeschichtung sorgt auch dafür, dass sie farbecht bleibt und komplett korrosionsbeständig ist“, so der Designer, der von der Entwicklung derart überzeugt ist, dass er dafür – neben einem bereits bestehenden Unternehmen im Musikinstrumentenbereich – eine eigene Firma gegründet hat. Für das Herzstück aller Küchen – die Hitzequelle – hat er einen kongenialen Partner gefunden: Der Feldkircher Mario Welte hat sich einen “Firker”, wie der Vorarlberger Ausdruck für ein Küchenwaschbecken lautet, für den Grill zum Vorbild genommen und fertigt nun verschiedene Modelle unter dem Namen „Prometheus“.

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Zeitlos schön und unzerstörbar soll das Design der ersten und einzigen in Vorarlberg entwickelten und hergestellten Freiluftküche sein. Senerus-Ausstellungsstand auf der Messe Dornbirn. FA

Zum Einsatz kommt dabei Hightech-Keramik und Edelstahl, der nach dem Kamadoprinzip gebaut ist. „Viele Menschen scheuen Holzkohle, weil sie das Anfeuern fürchten“, so Welte, der neben der Grillproduktion Schweizer Unternehmen in Sachen Serienproduktion berät. Dem sei nicht so: „Mit unserem An- und Abluftsystem ist der Grill nach zehn bis 15 Minuten grillbereit. Das kann ein Gasgrill auch nicht schneller.“ Durch die Komplettisolierung kann der Grill auch die Temperatur bis 400 Grad konstant halten, schwärmen die Freiluft-Küchenmacher von ihrem Möbel, das sich mit einer durchgehenden Arbeitsplatte von anderen Outdoor-Küchen unterscheidet und dennoch auf jeglichen Schnickschnack verzichtet.

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Der Holzkohlegrill ist für echte Grillfans das Kernstück. Der Blick aus dem Garten auf dieses Panorma ist aber ebenfalls unbezahlbar. FA

Die Küche wird zur Gänze in Vorarlberg produziert, so die beiden Unternehmer, die gesamte Wertschöpfung bleibe im Land. Rund um den Bodensee haben sie auch ihren Markt definiert, der gleich mehrere Vorteile verbindet. Die Wertschätzung für Qualität und auch die finanziellen Mittel, um das Eigenheim um ein Openair-Zimmer zu erweitern. Denn die Küchen haben ihren Preis – der beginnt fünfstellig und kann je nach Wunsch der Kundschaft nach oben gehen. „Dafür hält unsere Küche auch ewig, da kann nichts kaputtgehen“, verspricht Lutz, der auch schon mit Architekten und Gartengestaltern zusammenarbeitet, um den Sommer mit echtem Barbeque, das „nur echt ist mit dem Raucharoma“, zu feiern. Noch wäre Zeit für den Sommer 2024: Sechs Wochen dauert es, bis die Senerus-Küche geliefert wird. Vielleicht hört bis dann auch das Regenwetter auf.