Gute “Vibes” bei IMA Schelling: Expansionskurs und Optimismus trotz Marktherausforderungen

Markt / 16.06.2024 • 15:12 Uhr
IMA Schelling, Interview Maximillian Lehner
Die IMA Schelling-Geschäftsführer Maximillian Lehner und Christoph Geiger. vn

Nach Zurückhaltung im vergangenen Jahr sieht Maschinenbauer nun gestiegene Zuversicht bei den Kunden.

Schwarzach Bei IMA Schelling ist man gerade dabei, den hohen Auftragsbestand aus den Jahren 2021 und 2022 abzuarbeiten. Auch die Mitarbeiter, die die Maschinen bei den Kunden aufstellen, sind voll ausgelastet. „Das kommt uns derzeit zugute, denn aktuell ist die Marktsituation eher zurückhaltend“, sagt Geschäftsführer Maximilian Lehner. Seit dem ersten Quartal 2023 spüre man vor allem bei Industriekunden Verunsicherungen durch die hohen Zinsen und die politische Lage und das wirke sich auf Investitionsentscheidungen aus.

67 Plus seit 2016

Das vergangene Jahr schloss der Schwarzacher Produzent von Anlagen für die Bearbeitung von Platten für die Holz-, Kunststoff- und Metallindustrie mit einem Umsatz von 385,5 Millionen Euro. Das entspricht in etwa dem Umsatz des vorangegangenen Jahres (386 Millionen Euro). „Wenn man unsere Entwicklung seit dem Jahr 2016 sieht, beträgt das Umsatzwachstum 67 Prozent“, verdeutlicht Lehner. Denn das war das erste Geschäftsjahr seit der Fusion von Schelling mit dem deutschen Unternehmen IMA Klessmann.

IMA Schelling
Der Hauptsitz von IMA Schelling in Schwarzach. IMASchelling

Zwei neue Niederlassungen

Meilensteine im vergangenen Jahr waren außerdem die Gründung zweier Niederlassungen – eine in der Türkei, eine in Indien. „Die Türkei ist ein Zukunftsmarkt. Dort konnten wir durch unsere lokale Präsenz bereits erste Maschinen verkaufen“, so Lehner. In Indien wird zudem eine Softwareentwicklungsabteilung aufgebaut. Damit verfügt IMA Schelling nun über ein Netz an 18 Vertriebs- und Servicegesellschaften weltweit.

Ebenso tätigte IMA Schelling 2023 zwei Zukäufe. So wurden die Automatisierungsspezialisten Carmet Automazioni (Italien) und Blumenbecker Engineering System Technology (Polen) übernommen. Damit soll das Thema Automatisierung innerhalb der Firmengruppe weiter gestärkt werden.

IMA Schelling Istanbul
Die IMA Schelling-Niederlassung in Istanbul. imaschelling

Mehr Optimismus

Aktuell nehme man wieder einen gestiegenen Optimismus bei den Kunden wahr. „Wir sehen eine leicht steigende Tendenz bei Anfragen und Auftragseingängen“, betont Geschäftsführer Christoph Geiger. Herausfordernd bleibe noch der deutsche Markt. Hier würden aktuell wenig Investitionsentscheidungen getroffen. Dafür sei der südeuropäische Markt stark, so Geiger. „Insgesamt sehen wir die Talsohle erreicht, das stimmt uns positiv.“

IMA Schelling
Eine Sägeanlage von IMA Schelling mit einer vollautomatisierten Beschickung. IMA Schelling

Das war auch auf der Hausmesse in Schwarzach spürbar. An zwei Tagen wurden über 200 Kunden und Interessierte aus ganz Europa vor Ort begrüßt, denen ein breites Angebot an Vorträgen, Workshops und Betriebsbesichtigungen angeboten wurde. Das Motto: „Wood Vibes“. Im Mittelpunkt des Interesses standen dabei die Innovationen des Unternehmens – die maschinenübergreifende Softwarelösung zur Steuerung gesamter Produktionslinien sowie die Robotik-Lösungen.

Ein Fokus wurde dabei auch auf den Einstiegsbereich gelegt. „Wir haben nicht nur Kunden aus der Industrie. Auch das gehobene Handwerk ist eine wichtige Zielgruppe, die wir beliefern.“

Zahlen und Fakten

Mitarbeiter: 2100 (400 in Vorarlberg)

Umsatz 2023: 385,5 Millionen Euro (Vorjahr 386 Millionen)

Service- und Vertriebsgesellschaften: 18 weltweit

Produktionsstandorte: 3 in Schwarzach (Vlbg), Lübbecke (D) und Sroda (Polen)