Marktführer Uniqa: “Zahlen im Schnitt 830.000 Euro pro Tag an Kunden aus”

Versicherung mit starkem Jahr 2023. Überproportionales Wachstum bei jungen Menschen. Gesundheit und Pflege immer stärker im Fokus.
Bregenz 2023 war ein starkes Jahr für die Uniqa. In der Gruppe wuchsen die verrechneten Prämien um 9,7 Prozent auf 7,19 Milliarden Euro. In Vorarlberg um 6,2 Prozent auf 274,2 Millionen Euro. „Vorarlberg ist unser Vorzeigebundesland“, lobt Uniqa-Österreich-Vorstand Peter Humer das Team um Landesdirektor Markus Stadelmann. Einen Trend, dass Menschen in Zeiten von hoher Inflation weniger an Vorsorge denken, gebe es nicht. „Vielmehr ist es so, dass auch in schlechten Zeiten in Vorsorge investiert wird.“
Plus bei privater Krankenversicherung
In Vorarlberg konnte die Krankenversicherung das kräftigste Plus verzeichnen. Hier kommt die Uniqa mittlerweile auf einen Marktanteil von 51 Prozent. „Erfreulich ist, dass wir vor allem bei jungen Menschen stark punkten“, freut sich Stadelmann. „Bei den 15- bis 30-Jährigen haben wir ein überproportionales Wachstum.“
Mentale Gesundheit und Pflege
Dabei wird bei der Uniqa der Gesundheitsbegriff größer gefasst. Einerseits ist das die akute Versorgung. Dazu steht Kunden etwa das Lustenauer Ärztezentrum Medical Center Rheintal auch abends oder an Wochenenden offen. Andererseits das Thema Prävention, das mit den neuen Mavie Mental-Coaches auch um psychosoziale Dienstleistungen erweitert wurde. Außerdem ist die Uniqa an der 24-Stunden-Heimpflegeagentur Cura Domo beteiligt.
Einen Rückgang gab es 2023 nur bei der Lebensversicherung. Das liege am hohen Bestand, der abgereift sei und nicht durch Neugeschäft in der Größenordnung kompensiert werden konnte.

Marktführer in Vorarlberg
In Vorarlberg hat die Uniqa 183.600 Kunden und ist Marktführer. 2023 wurden insgesamt 204,4 Millionen Euro an Schadens- und Leistungszahlungen an die Kunden ausbezahlt. „Das sind durchschnittlich 830.000 Euro pro Werktag“, so Stadelmann. Viele Leistungen werden über das Online-Portal abgewickelt – österreichweit rund 100.000 pro Monat. Dabei übernimmt auch Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. „2023 hat KI über 8000 Kfz-Kasko-Schadensfälle erledigt, bei der Krankenversicherung 160.000. Das verschafft unseren Mitarbeitern mehr Zeit für komplexe Aufgaben und die persönliche Beratung“, so Humer.
Schutz im Katastrophenfall
„Ein Wermutstropfen sei die Situation mit Naturkatastrophen. 2023 war für die Uniqa das drittstärkste Unwetterjahr der vergangenen 20 Jahre. Wir haben aufgrund von Hagel, Sturm und Hochwasser insgesamt 153 Millionen Euro an Schadensleistungen ausbezahlt“, sagt Peter Humer. Auch er fordert seit Langem, eine Naturkatastrophen-Versicherung in die Feuerversicherung zu inkludieren. Denn der Katastrophenfonds decke nur einen Teil der Schäden ab. „Immer wenn die Unwetter vorbei sind, verstummt leider die Diskussion.“
Uniqa Vorarlberg 2023
Kunden 183.600
Verrechnete Prämien 274,2 Mill. Euro (+ 6,2 %); davon Schaden-Unfall 139,5 Mill. Euro (+ 8,3 %); Kranken 82 Mill. Euro (+ 9,2 %); Leben 52,7 Mill. Euro (- 2,7 %)
Marktanteil 29 Prozent; Schaden-Unfall 25 Prozent, Kranken 51 Prozent, Leben 24 Prozent
Leistungen 204,4 Mill. Euro (-7,6 %)
Standorte gesamt 35
Mitarbeitende und Partner 250