Erweiterung in Rumänien: Ein Geschäft unter Vorarlberger Firmen

Markt / 25.08.2024 • 13:20 Uhr
Rondo Ganahl Mitarbeiter
Das Vorarlberger Verpackungsunternehmen beschäftigt insgesamt rund 1800 Mitarbeiter, 660 davon in Rumänien. Symbolbild/FA

Vorarlberger Druckerei- und Verpackungsunternehmen zieht sich endgültig aus Rumänien zurück. Beteiligung an Produktionsbetrieb jetzt zur Gänze von Frastanzer Firma übernommen.

Sibiu, Frastanz, Schwarzach Vor 25 Jahren hat die Rondo Ganahl AG in Rumänien ihr erstes Werk errichtet. Eine Erfolgsgeschichte, denn inzwischen ist der Verpackungsspezialist mit Stammsitz in Frastanz Marktführer im EU-Mitgliedsland. Vor Kurzem hat Rondo ihre Präsenz weiter gestärkt. Denn sie hat – ein Geschäft unter Landsleuten – die restlichen 40 Prozent der Rondo Offset S.A. in Sibiu übernommen. Miteigentümer war bislang die Offsetdruckerei Schwarzach, die sich damit endgültig aus Rumänien zurückzieht. Bereits mit Jahresbeginn 2019 hat das Frastanzer Unternehmen 60 Prozent der Aktien des Offset-Tochterunternehmens S.C. Transilvania Pack and Print S.A. in Sibiu übernommen.

Grünes Licht für Übernahme

Die rumänischen Wettbewerbsbehörden haben grünes Licht für die Übernahme gegeben, wie das Management mitteilt. Insgesamt betreibt Rondo nun neben den beiden Wellpapierwerken Târgoviște und Apahida/Cluj ein drittes Werk und festigt damit seine Marktposition im Karpatenstaat und beschäftigt dort 660 Mitarbeiter.  Dass die Übernahme mit dem 25-Jahr-Jubiläum der ersten Niederlassung in Apahida/Cluj zusammenfalle, unterstreiche die tiefe Verwurzelung und das anhaltende Engagement von Rondo in Rumänien, so das Unternehmen.

Rondo Sibiu
Rondo Offset in Sibiu ist das dritte Werk des Frastanzer Unternehmens in Rumänien und sei ein Baustein, um die Position als Marktführer am dortigen Standort zu festigen. FA

Kein Wunder, dass der Vorstandsvorsitzende der Rondo Ganahl AG, Hubert Marte, die komplette Eingliederung der Rondo Offset S.A. in Sibiu, auch bekannt unter dem Namen Hermannstadt, mit Freude begrüßt: „Diese vollständige Übernahme ist ein klares Signal unseres Engagements, die Erwartungen unserer Kunden nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen und dabei kontinuierlich neue Märkte zu erschließen. Ich bin unglaublich stolz auf jedes Mitglied unseres Teams in Rumänien.“

Vision wurde Wirklichkeit

Angeschoben wurde das Engagement der Frastanzer in Rumänien durch den damaligen Rondo-Vorstandschef Günther Krametter, der bereits beim ersten Kontakt im Jahr 1999 mit dem rumänischen Manager Teofil Câmpean, der danach auch CEO von Rondo Rumänien war, die Vision hatte, das modernste Wellpappenwerk des Landes zu errichten. Eine Vision, die heute Wirklichkeit ist, und heuer noch entsprechend mit den Mitarbeitern gefeiert wird, wie Mihnea Baldea, Geschäftsführer von Rondocarton in Rumänien, verspricht.

Freiwillige Integrationstätigkeit Khan Kaschar Nazir Hokak
Das Führungsteam des Rondo-Ganahl-Konzerns, Udo Nachbaur und Hubert Marte, sehen die Komplettübernahme der Firma in Sibiu als wichtigen Meilenstein für die Firma. FA

Der Erfolg der Vorarlberger Verpackungsfirma sei auch darauf zurückzuführen, so Marte gegenüber den VN, dass in Rumänien ein industriefreundliches Klima herrsche, das gelte auch für die Behörden des Balkanlandes: „Die schnellen Entscheidungen durch Behörden sind einer der Hauptgründe, warum Rondo mittlerweile an drei Standorten in Rumänien vertreten ist und dort gerne investiert.“ Die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens in den letzten 15 Jahre sei „getrieben durch ausländische Direktinvestitionen und lokale Initiativen, die stabile politische Lage, eine niedrige Unternehmensbesteuerung und qualifizierte Arbeitskräfte“, streut er dem Land Rosen. Das biete ideale Bedingungen für Rondos fortlaufendes Engagement und Wachstum in der Region.

Rondo Produkt 1
Eines der Produkte aus Sibiu ist diese Verpackung für Kaffee. FA

Eine Beurteilung, die gestützt ist auf den unternehmensinternen Vergleich, denn der Verpacker und Papierproduzent, der derzeit auch in Vorarlberg mit dem Reststoffkraftwerk ein großes Projekt in der Pipeline hat, kann sich dabei auf den Vergleich mit den anderen Standorten des im Jahr 1797 von Philipp Ganahl gegründeten Unternehmens stützen. Rondo Ganahl betreibt in Österreich fünf Produktionsstätten und in Ungarn, der Türkei sowie Deutschland je ein Werk und beschäftigt insgesamt rund 1800 Mitarbeitende. Im vergangenen Jahr machte Rondo einen Umsatz von über 500 Millionen Euro.