Nervenkitzel bis zum Schluss

Die WorldSkills neigen sich dem Ende. Jetzt müssen die Kandidaten alles geben.
Lyon Auf der 140.000 Quadratmeter großen Wettbewerbsfläche der WorldSkills versammeln sich eine Viertelmillion Besucherinnen und Besucher. Um durch die sternförmige Halle mit vielen Abzweigungen und Ästen zu kommen wird viel Geduld benötigt – Klassen, Experten und Fans laufen einem durch den Weg. Die Hektik macht sich am vorletzten Tag bereits bemerkbar.

Jeder fiebert mit den jungen Teilnehmern der Berufsweltmeisterschaften mit. Fehler ausbessern, Zeit aufholen oder den letzten Feinschliff perfekt wie möglich abschließen steht bei den Fachkräften an der Tagesordnung.

Und das unter strenger Beobachtung von internationalen Experten wie Hans-Thomas Schacht. Der Professor für Chemie und Labortechnik an der HTL Dornbirn ist seit 2018 beim Wettbewerb dabei. „Das wichtigste ist, dass man akkurat arbeitet und sich an die Vorschriften hält“, erklärt Schacht. „Und natürlich, dass man eine gewisse Geschwindigkeit hat.“

Schacht agiert bei den WorldSkills als Experte und bewertet die Leistungen der Teilnehmerinnen im Bereich Chemielabortechnik. „Man hat eine Bewertungsliste, in der man alles nachher einträgt, wie die Abweichung ist, Timing, Softskills und ob sauber gearbeitet wird.“

Auch Marco Simma von der Julius Blum GmbH ist als Experte vor Ort. Dazu betreut er die drei Vorarlberger Kandidaten Berkay Sahin, Enes Kocabay und Lukas Fiel. „Enes hatte im Mechanical Engineering am ersten Tag Schwierigkeiten, weil die Aufgaben bisschen von dem abgewichen sind, was wir vor Ort erwartet haben“, erklärt Simma.

„Auch Lukas hatte am zweiten Tag Probleme gehabt, konnte es aber am Abend schon aufrichten. Ich sehe, dass es bei allen besser geht wie die vergangenen Tage. Jetzt hoffen wir, dass wir das Feld nochmal aufräumen können.“ Auch den Kandidaten ist bewusst, dass sie heute, am letzten Tag, nochmal ihr höchstes Maximum geben müssen. „Natürlich gehen die letzten Tage auf die Substanz. Jetzt heißt es aber: mit Vollgas weiter – nur nicht bremsen“, sagt CNC-Fräser Berkay Sahin. Auch Enes Kocabay weiß, dass es keinen Platz für Müdigkeit gibt. Konzentriert zu bleiben, ist ausschlaggebend, besonders in den letzten Minuten.
