Nächste Sennerei steht vor dem Aus

Käserebellen kündigen nach 20 Jahren den Pachtvertrag mit Genossenschaft. Milch aus dem Großwalsertal muss künftig weit transportiert werden.
Sulzberg, Thüringerberg Erst vor wenigen Tagen wurde in der Sennerei Huban in Doren die Produktion eingestellt. Begründet wurde das von der Rupp AG mit den nicht darstellbaren Kosten einer kompletten Modernisierung. Nun trifft es die nächste Sennerei, die Gründe gleichen sich. Die Käserebellen kündigen den seit 2005 bestehenden Pachtvertrag mit der Sennereigenossenschaft Thüringerberg per Jahresende 2025. Der Vorstand der Genossenschaft wurde Montag Abend von Käserebellen-Eigentümer Sepp Krönauer darüber informiert.
Die Sennerei Thüringerberg ist ein Halbjahresbetrieb, an dem nur im Winterhalbjahr Heumilch zu Bergkäse verarbeitet wird. Die Produktion wird endültig mit Mai nächsten Jahres auslaufen. „Der Dampfkessel ist am Ende seiner Lebensdauer angekommen. Wir müssten den Standort mit hohem finanziellen Aufwand erneuern, um allen gesetzlichen Auflagen zu entsprechen. Diese Investitionen sind aus wirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar“, erklärt dazu der Eigentümer der “Sulzberger Käserebellen” Sennerei GmbH, der Allgäuer Molkereiunternehmer Krönauer.

Gleichzeitig mit dem Pachtvertrag werden auch die Milchkaufverträge gekündigt. Betroffen sind 50 Bauern. Ihre Milch wird ab Sommer nächsten Jahres zum nächstgelegenen Käserebellen-Standort nach Sulzberg geliefert. Den zwei Beschäftigten im Betrieb werden Ersatz-Arbeitsplätze im allerdings weit entfernten Hauptstandort Sulzberg angeboten. Der Sennereiladen Thüringerberg sei nicht betroffen und werde von der Genossenschaft weitergeführt, so das Unternehmen.
Die Käserebellen mit 230 Mitarbeitern verarbeiten jährlich rund 50 Millionen Kilo Bergbauern-Heumilch und Bio Bergbauern-Heumilch. Der Rohstoff für sämtliche Käsespezialitäten wird von 500 Bauernfamilien aus der Alpenregion – wie dem Bregenzerwald, dem Biosphärenpark Großes Walsertal, dem Kleinwalsertal, Tirol und dem Allgäu – geliefert.