Diese Nenzinger Firma spart 300.000 Liter Diesel im Jahr

Markt / 22.11.2024 • 15:53 Uhr
Neste Tanksäule
Besonders hochwertig ist der vom nenzinger Unternehmen verwendete HNO-Kraftstoff. FA

Unternehmen betankt die in Nenzing produzierten Geräte seit wenigen Monaten mit Diesel-Alternative HVO und verringert die direkten CO₂-Emissionen im Werk um 20 Prozent.

Nenzing Die Verringerung der CO₂-Emissionen ist weltweit ein Thema, dem sich alle Branchen widmen, besonders hoch sind aber die Emissionen in der Bauwirtschaft insgesamt. Einen guten Teil verursachen Baumaschinen. Deshalb widmet sich Liebherr Nenzing schon seit geraumer Zeit dem Thema, entwickelt, testet und produziert Bagger sowie andere Großgeräte mit Elektroantrieb und mit alternativen Kraftstoffen.

Liebherr Raupenbagger HVO
HVO inside: Liebherr Nenzing als Vorreiter bei großen Baumaschinen. FA

Nun haben die Nenzinger wieder einen großen Schritt im Kampf gegen CO₂-Emissionen gemacht. Wie das Unternehmen informiert, hat das Werk in Nenzing seit August auf die Betankung mit HVO (Anm: Hydrotreated Vegetable Oils) der produzierten Geräte umgestellt. Der große Vorteil sei, dass die Nutzung als Treibstoff anstelle von fossilem Diesel weitgehend CO₂-neutral sei, informiert Liebherr. Damit leiste das Unternehmen einen wichtigen Beitrag, um den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Top 100
Bei Liebherr Nenzing wird seit Jahren mit alternativen Antrieben und Treibstoffen entwickelt. Nun hat das Unternehmenden Treibstoff HVO etabliert. FA

Die Zahlen zum neuen Treibstoff sind überzeugend: Durch den Einsatz von HVO bei den Geräten am Standort von Liebherr im Walgau können jährlich 300.000 Liter Diesel eingespart werden, damit werden die Emissionen um 810 Tonnen CO₂ reduziert. Dies entspricht einer Verringerung der direkten CO₂-Emissionen im Werk um 20 Prozent, rechnet Liebherr vor. Da HVO mit fossilem Dieselkraftstoff in jedem Verhältnis gemischt und mit konventionellen Verbrennungsmotoren verwendet werden könne, lassen sich die meisten Liebherr-Maschinen im weltweiten Flottenbestand sofort und effektiv mit HVO betreiben. “Die CO₂-Einsparung reduziert sich entsprechend dem HVO-Anteil in der Kraftstoffmischung”, informiert der Baumaschinen-Konzern.

HVO in der Logistik

Ebenfalls seit Anfang August 2024 führt auch ein Transportpartner des Baugeräteherstellers alle Transporte für das Liebherr-Werk Nenzing GmbH mit Lastwagen durch, die mit HVO betrieben werden. Dank dieser Zusammenarbeit reduziere der Standort den CO₂-Fußabdruck erheblich und verbessert die ökologischen Standards in der Lieferkette entscheiden. Durch diese Umstellung können 23 Prozent der Transportemissionen und 3500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Was ist HVO?

HVO ist ein synthetisch hergestellter Kraftstoff, der hauptsächlich aus pflanzlichen und tierischen Öl- und Fettabfällen der Lebensmittelindustrie gewonnen wird. Diese werden unter Zugabe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Der von Liebherr in Nenzing verwendete HVO-Kraftstoff der Firma Neste gehört zu den hochwertigsten auf dem Markt und ist frei von Palmöl. Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel und anderen fossilen Kraftstoffen verursacht HVO bei der Verbrennung bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen im Betrieb.