So setzt sich der Strompreis zusammen: illwerke vkw legt Zahlen auf den Tisch

Die Erhöhung der Energiekosten war diese Woche das Thema, das Konsumenten und die Politik umtrieb: Der Vorarlberger Stromversorger illwerke vkw senkt den Energieanteil und zeigt welche Preisbestandteile teurer, welche günstgier werden.
Bregenz Die kräftige Erhöhung der Energiekosten im nächsten Jahr, über welche die VN berichteten, sorgten in dieser Woche für heftige politische Reaktionen und natürlich waren auch die Konsumenten alarmiert: Mehr als 400 Euro sollte die Stromrechnung für einen mittleren Haushalt steigen, geht es nach der Rechnung, die das Vergleichsportal „Durchblicker“ machte. Der größte Vorarlberger Strom- und Gasversorger illwerke vkw sah sich zu Unrecht in der Kritik.
Sechs Preis-Bestandteile
„Als Energieversorger können wir nur den Energieanteil direkt beeinflussen“, stellten die Vorstände Christof Germann und Gerd Wegeler gebetsmühlenartig fest und rechneten dennoch nochmals alle Möglichkeiten durch, um die Kosten für den Energieanteil am Bündel aus sechs verschiedenen Bestandteilen zu senken. Die Rechnung geht für die Haushalts- und Gewerbekunden auf. Der Strompreis des Landeskonzerns sinkt ab 1. April 2025 von derzeit rund 10,70 Cent je kWh netto auf 9,90 Cent. Macht 30 Euro. „Das kompensiert in etwa den Anstieg bei den Netzkosten“, so Wegeler. Die Netze sollten freilich dennoch ertüchtigt werden, denn die Herausforderungen wachsen, so die Vorstände im Gespräch mit den VN.

Die Integration erneuerbarer Energie fordert ihren Zoll, auch die steigende Elektromobilität lasse es nicht zu, nicht zu investieren. Und schließlich sind die Kosten für Anlageteile stark gestiegen. Kostete ein 110KV-Transformator bislang 800.000 Euro, wird er laut letztem Angebot nun 2,4 Millionen Euro kosten. Und die Netzkosten sind nicht verhandelbar: Sie werden von der E-Control festgelegt. Dennoch: „Wir sind bei den Energiekosten und den Netzkosten der derzeit günstigste Anbieter unter den Landesgesellschaften“, so Germann. Die Netzqualität hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit der Energie. Im österreichischen Schnitt ist Strom 30 Minuten pro Haushalt und Jahr nicht verfügbar, in Vorarlberg sind es nur vier Minuten.

Die Energie-Manager sehen aber auch Versäumnisse in der Energiepolitik. Man habe das Thema Energiewende und die dadurch entstehenden Kosten bzw. den Nutzen nicht diskutiert. Für illwerke vkw seien dabei drei Faktoren wichtig: Energie muss erneuerbar sein, sicher verfügbar und leistbar.