Nicht nur Strom wird teurer: Kunden zahlen 184 Euro mehr für Gas im nächsten Jahr

Zuletzt waren es die sinkenden Energiepreise, die für den Rückgang der Inflation in Österreich sorgten. Nun sind die von E-Control und Staat verantworteten Nebenkosten für die nächste empfindliche Preissteigerung verantwortlich.
Bregenz Das sind bittere Weihnachtsgeschenke für viele Vorarlberger: Nach den Preissteigerungen beim Strompreis in Höhe von 246 Euro für das nächste Jahr für einen mittleren Haushalt, steigen nun auch die Kosten für Erdgaskunden. Und zwar um 184 Euro für einen Durchschnittshaushalt (15.000 kWh / Jahr) beim Produkt „Erdgas Standard“. Macht zusammen 460 Euro – das tut richtig weh.
Offiziell mitgeteilt wird das der Erdgas-Kundschaft in einem Brief, der in den nächsten Tagen eintreffen soll. Darin enthalten: alle Informationen zu den Veränderungen bei den gesetzlichen Preiskomponenten für Erdgas. Nur ein Preis bleibt so wie heuer: Der Energiepreis, den illwerke vkw selbst beeinflussen kann. Der ist bis Ende März 2025 garantiert. Es sind die gesetzlichen Bestandteile wie Netzentgelte und Abgaben, die den Gesamtpreis für Erdgas in die Höhe treiben.
Seit 2022 unterliegt die Erdgaslieferung in Österreich einer CO2-Bepreisung. Ab 2025 werden die Emissionszertifikate entsprechend den gesetzlichen Vorgaben von den Energielieferanten und nicht mehr von den Netzbetreibern verrechnet. Der staatlich festgelegte Zertifikatspreis wird von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne CO2 steigen, das ist rund 1,0 Cent pro kWh netto.
Deutsche Gasspeicherumlage
Die Gasspeicherumlage fällt für das über Deutschland eingeführte Erdgas an und wird auf 0,299 Cent pro kWh netto steigen. “Sollte die deutsche Bundesregierung wie angekündigt die Umlage auf den Gasexport abschaffen, entfällt dieser Bestandteil auf der Abrechnung”, informiert der Vorarlberger Energieversorger.
Die Netzentgelte werden gemäß dem Verordnungsentwurf der Regulierungsbehörde E-Control zum 1. Januar 2025 um rund 13 Prozent steigen. Laut Netzbetreiber ist diese Entwicklung auf steigende Betriebskosten bei sinkendem Erdgasverbrauch zurückzuführen. Was zwar einleuchtend klingt, aber die Bemühungen der Verbraucher konterkariert, weniger Gas zu verbrauchen.
Um den Schmerz der Kunden über die deftige und vom Energielieferanten illwerke vkw unverschuldeten Preisanstieg etwas zu lindern, versichert Quido Salzmann, Leiter Geschäftsfeld Versorgung und Dienstleistung der illwerke vkw: “Die von uns beeinflussbaren Energiepreise bleiben stabil und die Versorgungssicherheit durch den von der illwerke vkw angelegten Erdgasspeicher mit einem Volumen von 700 Gigawattstunden ist gewährleistet.“
So rechnet sich die Gasrechnung
Energiepreis konstant
Netztarife + 40 Euro
Erdgasabgabe + 87 Euro
Gasspeicherumlage + 21 Euro
CO2-Bepreisung + 36 Euro
Summe +184 Euro
- Mehrkosten im Jahr 2025 für einen Durchschnittshaushalt (15.000 kWh / Jahr) im
Produkt „Erdgas Standard“