Großküchenbauer pleite: Über zwei Millionen Euro Schulden – 57 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet

“Wirtschaftliche Gründe” seien es, die ein Vorarlberger Traditionsunternehmen zwingen, Insolvenz anzumelden. Betroffen sind 57 Mitarbeiter.
Lauterach Der Lauteracher Großküchenbauer Volta – Edelstahl GmbH wurde vor 120 Jahren in Bregenz als Metallflanschwerke Bregenz von Julius Kopp gegründet, seit 1930, also seit 95 Jahren, wurden und werden Großküchen hergestellt, damals zählten auch Haushaltsherde und Boiler zum Angebot. 1964 ging das Unternehmen in den Besitz der Schweizer Firma Therma über, danach wechselten Besitzer in kurzen Abständen bis 2005, als die Revo Holding und damit die Familie Reindl das Ruder übernahm. 61 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen, das seither nicht nur Großküchen baut, sondern auch mit neuen Entwicklungen bei Kunden punkten konnte. Beim Arbeitsmarktservice wurden am Mittwoch 57 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet, wie die VN in Erfahrung brachten.
Aus allen Wolken gefallen
Die Auftragslage des Unternehmens sei gut, berichten Mitarbeiter, die nach der Betriebsversammlung aus allen Wolken gefallen sind. Denn die Nachricht, welche das Management ihnen überbrachte, war ernüchternd. Das Unternehmen sei insolvent, man sei gezwungen, die Volta Edestahl GmbH in den nächsten Tagen in Insolvenz zu schicken. Zu Details und Gründen für die wirtschaftliche Schieflage habe es keine Informationen gegeben, berichteten Teilnehmer des Treffens. Inzwischen lichtet sich die Lage, wie Informationen des Gläubigerschutzverbandes AKV zeigen.
Das Unternehmen erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von ca. 9,7 Millionen Euro und im Jahr 2023 einen solchen in Höhe von 8,1 Millionen Euro. In diesen Jahren machte Volta Verluste von 370.000 Euro (2022) und von 340.000 Euro. (2023) erzielt, nachdem man im Jahr 2021 noch Gewinne erzielen konnte.
Aufgrund der angespannten finanziellen Situation wurde ein Überbrückungskredit in der Höhe von 700.000 Euro aufgenommen, welcher zum 31. Dezember 2024 zur Rückzahlung fällig wurde.
Da Übernahmegespräche gescheitert seien, wurde dieser Überbrückungskredit fällig gestellt, sodass Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Nachdem nun vorliegenden Vermögensverzeichnis soll die Gesellschaft ca. 100 Gläubigern einen Betrag
von 2,1 Millionen schulden. Die Höhe der Aktiva ist erst zu eruieren.

Eigentümer bestätigt Insolvenz
Erwin Reindl, zusammen mit seinem Sohn Lorenz Geschäftsführer und Eigentümer des Unternehmens, bestätigtebereits am Mittwoch auf VN-Anfrage, dass das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen Insolvenz angemeldet habe. Weitere Kommentare wolle man aber derzeit nicht abgeben. Das Unternehmen wird vorerst weitergeführt, Insolvenzverwalter ist der Dornbirner Anwalt Lukas Pfefferkorn.