“Du wartest auf den Bus. Wir auf die Nachtzulage”

Markt / 23.01.2025 • 13:22 Uhr
Protest
Protest der Buslenker am Bahnhof Bregenz. ögb

50 Vorarlberger Buslenker protestieren vor Bahnhof Bregenz. Morgen folgt zweite KV-Verhandlungsrunde.

Bregenz Die Nacht- und Sonntagszuschläge entwickeln sich bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Busbranche zum Knackpunkt: Vor der zweiten Verhandlungsrunde am morgigen Freitag haben sich die Wirtschaftskammer (WKÖ) als Arbeitgebervertreter und die Gewerkschaft vida in Position gebracht. Die Gewerkschaft will die Nacht- oder Sonntagszuschläge im Rahmen der KV-Verhandlungen durchsetzen. Die Wirtschaftskammer will das Thema lieber im Rahmen einer Arbeitsgruppe abgehandelt haben.

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50 Buslenker beteiligten sich am Protest. ögb

Verhandlungen in der Arbeitsgruppe

Es sei gelebte Praxis, nicht nur bei Kollektivvertragsverhandlungen, sondern auch im Rahmen einer fortlaufend tagenden Arbeitsgruppe über die Arbeitsbedingungen der rund 15.000 Buslenkerinnen und Buslenker zu verhandeln, sagt Martin Horvath, Sprecher der Busbranche in der WKÖ.

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Die Nachtzulage ist der Knackpunkt bei den KV-Verhandlungen. ögb

Die Gewerkschaft trat mit einer Reihe von Forderungen bei der ersten KV-Verhandlungsrunde an. Neben einer Reallohnerhöhung um 4 Prozent zählte dazu unter anderem die Ausweitung der Zulagen für Nachtarbeit von 22 bis 6 Uhr sowie die Einführung einer Zulage für Sonntagsarbeit in Höhe von 100 Prozent. Die zustehende tägliche Ruhezeit von elf Stunden dürfe zukünftig weder verkürzt noch geteilt werden.

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Gewerkschafter Reinhard Stemmer am Wort. ögb

Protest in Bregenz

Am Donnerstag zeigten rund 50 Buslenker bei einer Protestaktion in Bregenz ihren Unmut. „Wenn wir wollen, dass der massive Personalmangel in der Branche eingedämmt wird, dann braucht es gute Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung“, stellte vida-Landesvorsitzender, Reinhard Stemmer, dabei klar. “Wir brauchen eine Einigung, die längst überfällig ist. Nur so können wir den Linienbusverkehr sichern und den Beruf Buslenker wieder attraktiv machen“, so Stemmer weiter.