Firma präsentiert Super-Speicher: Da bleibt kein Stein auf dem anderem

Vorarlberger Unternehmen für Energieoptimierung präsentiert neue Lösungen für die Speicherung von Energie, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sind.
Au, Bildstein Im Steinbruch Schwarzachtobel ist schweres Gerät im Einsatz, um aus großen Felsen kleine Steine zu generieren. Mit immer teurer werdender Energie, die, abgesehen vom Preis bei Treibstoff, auch nicht unbedingt umweltfreundlich ist. Das treibt Hermann Albrecht, den Eigentümer und Geschäftsführer des Steinbruchs, der den bekannten Schwarzachtobler Sandstein gewinnt, schon lange um. Er suchte nach einer umwelt- und finanzfreundlicheren Alternative. Die hat er jetzt gefunden.
Speicher “in action”
Er ist vom Produkt, das am Freitag „in action“ präsentiert wurde, felsenfest überzeugt. Angeschlossen an den sogenannten Hybrid-Superkondensatoren wurde mit schwerstem Gerät Stein geteilt und gesägt. „Auf der größten Messe für Solarenergie, der Intersolar, waren die Hybrid-Superkondensatoren unserer Partnerfirma ein echter Publikumsmagnet“, erklärt er. Auch in Vorarlberg haben bereits große Industrie- und Logistikfirmen beim Ende vergangenen Jahres gegründeten Unternehmen Matrix GmbH mit Sitz in Au angeklopft, um sich zu informieren. Das Unternehmen – technischer Geschäftsführer und Hauptgesellschafter ist Gebhard Ofner, Albrecht ist einer von zwei weiteren Gesellschaftern und ebenfalls Geschäftsführer – optimiert Energie und dafür sei der nun vorgestellte Speicher perfekt.

Der Schwerpunkt liegt auf der Speicherung von elektrischer Energie, um Produktions- und Verbrauchsspitzen zu optimieren. Die Hyper-Superkondensatoren, die das belgische Unternehmen FoR-E entwickelt hat, sind die Speicher, die auch bei Fachleuten großen Eindruck machten und von großen Firmen in den Benelux-Ländern bereits angewendet werden. Eingesetzt werden können sie in allen Bereiche, für das Eigenheim ebenso wie in der Landwirtschaft und in der Wirtschaft, als Notstromversorger bei Stromausfällen seien sie für Betriebe, aber auch private Haushalte, im Einsatz. Die Firma Matrix sorge als Consulter für die Konfigurierung und Planung für den jeweiligen Einsatz, installiert werden die Speicher von heimischen Installateuren. Es geht aber auch mobil, z. B. auf Baustellen, wo sonst aufwendig Starkstromleitungen verlegt werden müssen und inzwischen immer mehr Geräte auf Akkus angewiesen sind, erklärt Ofner.
Strom selbst verwenden
Bei den Hybrid-Superkondensatoren wird auf Metalloxide verzichtet – das macht sie in der Anwendung sicherer als herkömmliche Speicherlösungen, die Gefahr von Bränden bestehe nicht, sie haben eine schnellere Lade- und Entladegeschwindigkeit als andere Batterien, das empfiehlt sie zur Glättung von Spitzen. Der Strom stammt z. B. von der eigenen Photovoltaik-Anlage. Statt den überschüssigen Strom ins Netz abzugeben, „wo man immer weniger dafür bekommt“, so Albrecht, verwende er sie in Zukunft selbst, „wenn es einen Überschuss gibt, dann verwende ich die Energie zur Warmwasser-Herstellung“, gibt er ein Beispiel. Damit seien auch die Anschaffungskosten relativ „schnell wieder herinnen“. Große Kunden in Belgien handeln mit dem gespeichertem Strom auch an der Strombörse. Der Lebenszyklus des Hybrid-Superkondensators beträgt 32.000 – gemeinhin gilt ein Tag als Zyklus. „Service benötigen sie keinen, man muss sich also fast zehn Jahre nicht darum kümmern“, informiert Ofner.

Die beiden Bregenzwälder Unternehmer sind von dieser Speicherlösung jedenfalls überzeugt, auch wenn manche noch von Zukunftsmusik sprechen. Das tut übrigens auch der Hersteller des Hybrid-Superkondensators, der auf seine Homepage mit den Worten „Energiespeicherung direkt aus der Zukunft schon heute“ wirbt.