Vorarlberger Olympiasieger baut mit Firma kapitalen Sturz: Insolvenz angemeldet

Markt / 24.01.2025 • 09:06 Uhr
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Der Skifahrer – hier bei einen Prominentenrennen in St. Christoph – war auf der Piste deutlich erfolgreicher denn als Fahrrad-Hersteller. GEPA

Einer der bekanntesten Sportler Vorarlbergs beteiligte sich an Fahrradhersteller – nun musste das Unternehmen in Innsbruck Insolvenz anmelden.

Innsbruck, Lech Auf der Piste war er als Skiläufer deutlich erfolgreicher – er wurde 1992 Olympiasieger und 1996 Weltmeister in der Abfahrt. Auch die Streif, die dieses Wochenende in Kitzbühel über die Bühne geht, hat er einmal als Sieger bezwungen. Als Teilhaber des Tiroler Fahrradproduzenten Masterpiece Bike & Sport GmbH hat der ehemalige VSV-Präsident und FPÖ-Nationalrat Patrick Ortlieb jetzt einen kapitalen Sturz gerissen. Das Unternehmen hat den Antrag auf Eröffnung der Insolvenz eingebracht. Die Geschäftsleitung strebt eine Sanierung der Gesellschaft an, die Passiva liegt laut dem Kreditschutzverband KSV1870 bei 780.000 Euro.Die Gesellschaft wurde im Jahr 2021 gegründet, teilt der KSV1870 in seiner Aussendung mit.

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Da sahen die Perspektiven noch besser aus. Die Gesellschafter der Masterpiece Bike & Sport GmbH bei der Präsention ihrer Firma. TT

Die Stammeinlage wurde zur Gänze von den Gesellschaftern einbezahlt. Neben Ortlieb, der in Lech das Hotel Montana betreibt und einen Anteil von neun Prozent hat, befinden sich mit Thomas Rohregger, einst Sieger der Österreichrundfahrt im Radsport (15 Prozent), eine im Schweizerischen Küssnacht angesiedelte Red Head GmbH (15 Prozent und dem Geschäftsführer des Unternehmens, dem früheren FPÖ-Bundesgeschäftsführer Markus Mitterrutzner, der im Firmenbuch auch als Vorstand der insolventen Familie Benko Privatstiftung geführt wird (61 Prozent).

Sanierung angestrebt

Der Antrag auf Eröffnung der Insolvenz wurde von der Firma, selbst bei Gericht eingebracht. “In der Vergangenheit waren mehrere Gläubiger bei der Betreibung ihrer Forderungen gezwungen, gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen”, informiert der KSV1870. Den Eröffnungsunterlagen ist zu entnehmen, dass von der Geschäftsleitung eine Sanierung dieser Gesellschaft angestrebt wird. Der KSV1870 werde ein allfälliges Angebot im Detail auf seine Angemessenheit hin überprüfen. Es ist von Passiva in Höhe von rund 780.000 Euro in diesem Verfahren auszugehen. Zum Insolvenzverwalter wurde Johannes Nagele aus Innsbruck bestellt. Die erste Prüfungstagsatzung wurde für den 17. März 2025 festgelegt.