7 von 10 Vorarlbergern glauben, dass staatliche Pension nicht ausreichend hoch ist

Vorsorgestudie: 250 Euro im Monat werden durchschnittlich zur Seite gelegt.
Dornbirn Sieben von zehn Vorarlbergern glauben, dass ihre staatliche Pension nicht ausreichend hoch sein wird. 91 Prozent sehen die private Vorsorge als sehr wichtig oder wichtig an. Das sind zwei Ergebnisse aus der aktuellen IMAS-Vorsorgestudie im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.
Wie viel Geld legen die Menschen dafür bereit? 250 Euro pro Monat sind es im Schnitt. Bei Männern sind es 299 Euro, bei Frauen 192 Euro.
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Gefahr der Altersarmut
„Eine staatliche Pension wird es geben, die Frage ist nur, wie hoch sie sein wird“, sagt Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen. Deshalb lohne sich ein Blick aufs Pensionskonto. Ihren aktuellen Stand würde die Hälfte der Befragten gar nicht kennen. „Eine 50-jährige Frau kommt im Schnitt auf 1000 Euro, das ist ein Drittel weniger als ein Mann. Deshalb ist das Risiko einer Altersarmut hoch. Denn ein Partner ist keine finanzielle Vorsorge.“ Aus ihrem beruflichen Alltag wisse sie außerdem, so Brandtmayer, dass oft das Hab und Gut besser versichert sei als das eigene Leben.

Hohe Sparquote
Die Sparquote sei dabei sehr hoch, aktuell liege sie bei 11,4 Prozent des verfügbaren Einkommens, betont Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. „Solch eine Zahl haben wir die vergangenen Jahre nicht gesehen.“ Allerdings lande das meiste Geld auf dem Sparbuch. „Das ist ein gutes Instrument, wenn es um den Notgroschen geht. Hier empfehlen wir eine Summe von drei bis fünf Nettogehältern.“ Allerdings sei es für die Pensionsvorsorge nicht das Richtige. Denn die vergangenen Jahre sei die Inflation immer höher als die Zinsen gewesen. Hier seien indes eine Lebensversicherung oder Fonds deutlich geeigneter. „Auch Immobilieneigentum ist eine wichtige Säule, denn es ist ein Unterschied, ob man in der Pension noch Miete bezahlen muss oder nicht.“
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Plädoyer für Zuversicht
Dass die Sparquote in schwierigen Zeiten tendenziell steigt, weiß man aus Erfahrung. Dennoch plädiert Jäger für Zuversicht. „Ich bin davon überzeugt, dass uns bessere Zeiten bevorstehen. Am 30. Jänner werden wir eine weitere Zinssenkung sehen, überdies läuft die KIM-V aus. Die Wohnbaunachfrage zieht langsam an. Es scheint, dass der Tiefpunkt überschritten ist.“
Wie kann ich mein Pensionskonto einsehen?
Auf dem Pensionskonto werden für alle versicherten Personen, die ab dem 1. Jänner 1955 geboren sind, aufgrund der erworbenen Versicherungszeiten und Beitragsgrundlagen, die jährlich erworbenen Leistungsansprüche erfasst. Die Abfrage des Pensionskontos ist online mit der ID Austria oder über FinanzOnline möglich. Alternativ wird der Stand des Pensionskontos vom Pensionsversicherungsträger per Post auf Antrag zugesendet.