Neuer Schwerpunkt: Vorarlberger Firma baut in deutschem Werk Mitarbeiter ab

Markt / 28.01.2025 • 17:11 Uhr
ALPLA Markdorf
Dieses Werk am deutschen Bodenseeufer wird vom Vorarlberger Verpackungshersteller für neue Aufgaben umgerüstet.

Mehr als tausend neue Arbeitsplätze hat das Unternehmen im vergangenen Jahr geschaffen. Jetzt werden wegen einer Umstrukturierung Arbeitsplätze im ersten Werk, das vom Unternehmen im Ausland gegründet wurde, gestrichen.

Hard, Markdorf Im Jahr 1964 gründete der Verpackungsspezialist Alpla am deutschen Bodenseeufer in Markdorf einen Standort, den ersten außerhalb Österreichs. Beschäftigt werden derzeit in der Bodenseegemeinde 180 Mitarbeiter. 34 von ihnen verlieren ihren Arbeitsplatz, wie das Unternehmen mit Sitz in Hard mitteilt. Grund: Der Produktionsbetrieb in Markdorf bekommt eine neue Ausrichtung.

Nicht ganz unerwartet

Ganz unerwartet kommt der Arbeitsplatzabbau nicht. Bereits im März 2023 hatte Alpla angekündigt, das Werk in Markdorf zum State-of-the-Art-Produktionswerk für Pharmaverpackungen zu transformieren. Somit kommt es zu Umstrukturierungen im Bereich der Verpackungsproduktion für den Bereich Kosmetik und Haushalt vor Ort in Markdorf, die Alpla, so informiert der Verpackungsspezialist auf VN-Anfrage, so sozialverträglich wie möglich gestalten wollte, vorzugsweise mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen auf die Produktion in Fußach oder auf andere Werke beziehungsweise auch auf den neuen Geschäftsbereich.

ALPLA und Inden Pharma gründen ein Joint Venture // ALPLA and Inden Pharma have established a joint venture
Pharmaverpackungen – in Markdorf wird dafür gerade eine State-of-the-Art-Produktion aufgebaut. Geplant sei, nach der Umstellung neue Arbeitsplätze zu schaffen. FA

Die Transformation bedinge, dass die Fertigung für Kosmetik und Haushalt in Markdorf verlagert wird, und zwar überwiegend auf die andere Seite des Bodensees zwischen Februar und Juni 2025 in das Werk nach Fußach verlagert werde, wo wiederum Arbeitsplätze in der Produktion entstehen, die auch den betroffenen Mitarbeitern aus Markdorf angeboten wurden, aber aus verschiedenen Gründen von vielen nicht in Betracht gezogen wurden.

Umstellung notwendig

Von den 40 Mitarbeitern, die bislang im Bereich Kosmetik und Haushalt arbeiten, sind nun 34 von diesen betriebsbedingten Kündigungen betroffen. „Die restlichen sechs Mitarbeiter gehen in den Ruhestand, wechseln innerhalb von Alpla oder haben gekündigt“, heißt es aus dem Unternehmen. Die Kündigungen sollen noch diese Woche erfolgen, die Arbeitsverhältnisse im Sommer enden. “Für die betroffenen Mitarbeiter wurde in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein Interessensausgleich und Sozialplan entwickelt, der finanzielle Entschädigungen und Unterstützung bei der Arbeitssuche umfasst”, informiert Alpla.

Die Umstellung auf Pharmaverpackungen sei aus Sicht der Firma notwendig , um den Standort Markdorf langfristig zu erhalten. Hintergrund waren sinkende Produktionsmengen im Bereich Kosmetik und Haushalt sowie die Nähe zu anderen Produktionswerken, die über Kapazitäten verfügen. Ab Juli 2025 wird der Produktionsbetrieb in Markdorf ausschließlich auf Pharma ausgerichtet sein, die Steigerung des Produktionsvolumens im Pharmabereich benötige allerdings Zeit. Ziel sei es, dass nach der Umstellung wieder neue Arbeitsplätze entstehen.