Diese Firma ist trotz Umsatz-Rückgang 2024 ein “Gewinner”

Markt / 26.02.2025 • 11:17 Uhr
Diese Firma ist trotz Umsatz-Rückgang 2024 ein "Gewinner"
Mit innovativen Energielösungen konnte das Unternehmen auch in einem schwierigen Geschäftsjahr das Minus in engen Grenzen halten. VN/Stiplovsek

Branchengröße fühlt sich nach schwierigem Jahr trotzdem als Gewinner – engagierte Mitarbeiter, Investitionen in Infrastruktur und neue Geschäftsfelder habe sich ausgezahlt.

Hohenems Das vergangene Jahr brachte wie erwartet rauere Zeiten, vor allem durch die Einbrüche im Wohnbau. Das trifft freilich nicht nur die Bauwirtschaft, sondern auch Handwerker und Zulieferer. Die Inhaus Gruppe mit Sitz in Hohenems, tätig im Energie- und Sanitärbereich, verzeichnete nach zwei Rekordjahren ebenfalls einen leichten Rückgang von drei Prozent und erreichte einen Gruppenumsatz von 91 Millionen Euro. Für Inhaus Geschäftsführer Robert Küng zwar kein Grund zum Jubeln, aber ein zufriedenstellendes und solides Ergebnis: „2024 brachte die Bestätigung, dass sich unsere langfristige Strategie mit einem Fokus auf Qualität und auf unsere Mitarbeitenden bezahlt macht.“

Robert Küng Inhaus 2025
Inhaus-Geschäftsführer Robert Küng: “Unsere Mitarbeitenden haben dazu einen großen Beitrag geleistet.“ FA/Weissengruber

Die Einbrüche im Wohnbauumfeld waren dramatisch. Der Markt ist um bis zu 15 Prozent gefallen, berichtet Küng: „Das heißt, wer weniger als zweistellig verliert, hat schon gewonnen.“ So gesehen bedeute ein Umsatz-Minus von drei Prozent ein zufriedenstellendes Ergebnis. Auch unter diesem Druck erreichte Inhaus 91 Mill. Euro Gruppenumsatz – „basierend auf einem soliden Fundament mit einer Eigenkapitalquote von 57 Prozent. Wir sind unseren eigenen Weg gegangen und konnten uns dadurch besser entwickeln als der Markt“, resümiert der Unternehmenschef.

“Nicht jammern”

Küng nennt Gründe, wie es dem Unternehmen gelungen ist, sich gegen den negativen Trend zu behaupten. Einerseits zeigen die großen Investitionen in Nachhaltigkeit, Technologie und Effizienz positive Auswirkungen. Anderseits habe die Diversifizierung mit zusätzlichen Geschäftsfeldern, Regionen und Zielgruppen die Abhängigkeit vom Wohnungsneubau deutlich reduziert. Entscheidend sei jedoch die Einstellung der Menschen im Unternehmen: „Jammern hilft uns nicht weiter, gerade in schwierigen Phasen sind wir gefordert, besser zu werden. Unsere Mitarbeitenden haben dazu einen großen Beitrag geleistet.“

Inhaus Dienstleistungszentrum
Das Inhaus Dienstleistungszentrum in Hohenems bietet beste Logistikinfrastruktur und wurde nachhaltig errichtet. FA

Gut angelaufen sind die neuen Geschäftsfelder. Durch die Übernahme von Michel Bäder konnte der hochwertige Badbereich mit Hauptzielgruppe Architekten erfolgreich ausgebaut werden: „Michel Bäder ist bei uns in der Region gut eingeführt, die neuen Sortimente bringen uns aber auch interessante Aufträge vom Engadin über den Großraum Bodensee bis nach Zürich und München.“

Trend bei Verdichtungen

Geradezu einen Boom erlebte das Hohenemser Unternehmen mit dem Trend zur Verdichtung im privaten Bereich. „Hier entstehen gemeinsam mit unseren Partnern, den heimischen Installateuren, schöne und leistbare Lösungen im Energie- und Badbereich.“ Der Trend zu nachhaltigen und energiesparenden Lösungen setze sich fort. Dabei geht es um langfristige Investitionen wie Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen. Bei Großenergie-Lösungen hat Inhaus eine neue Nische mit Potential geschaffen. Dazu gehören maßgeschneiderte Nahwärme-Lösungen genauso wie innovative Großprojekte wie die Seewassernutzung beim Hallenbad Bregenz.

Diese Firma ist trotz Umsatz-Rückgang 2024 ein "Gewinner"
Im Badbereich hat sich auch im vergangenen Jahr viel getan. Inhaus ist auch grenzüberschreitend mit exklusiven Michel-Bädern aktiv. FA

Entgegen dem Branchentrend habe man im letzten Jahr gezielt Investitionen getätigt und die Zahl der Mitarbeitenden sogar leicht erhöht. Die Investitionen in die Qualität der Mitarbeitenden zeigen ihre positiven Effekte. Küng: „Inhaus hat offensichtlich ein gutes Image als attraktiver Arbeitgeber und zukunftsorientiertes Unternehmen. Wir haben viele Bewerbungen und investieren gleichzeitig in die Aus- und Weiterbildung.“ Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 3,5 Mill. Euro in Weiterentwicklungen vor allem in der IT und der Logistik investiert. Außerdem wurden mit der Komplettintegration von SST Energy (kurz: SST) und Michel Bäder die Weichen gestellt für einen strategisch wichtigen Schritt in Richtung Wachstum.

Inhaus Fakten

Umsatz 2024  91 Mio Euro (-3 % zu 2023)

Mitarbeitende 265, davon 12 Lehrlinge

Gruppe Inhaus Handels GmbH (Österreich), Inhaus AG (Schweiz) Heizung, Energie, Sanitär, Wellness und Bad; SST Energy (SST GmbH) Solarthermie, Photovoltaik, Ladestationen und Energiespeicher, Michel Bäder Premium Bäder und Wellness

Eigenkapital 31 Mio Euro (Eigenkapitalquote 57 Prozent)