Europäischer Glasmarkt ein Scherbenhaufen – auch Glas Marte muss Mitarbeiter abbauen

Die Glasproduktion in Europa ist am Boden. Der wichtige deutsche Markt ist zusammengebrochen. Nun muss auch der größte Vorarlberger Glasproduzent reagieren. Zehn Mitarbeiter werden abgebaut.
Bregenz “Der Glasmarkt steht unter enormen Druck”, schreibt die Geschäftsführung des Bregenzer Glasproduzenten und Glasverarbeiters Glas Marte in einem Brief an seine Mitarbeiter. Der Bedarf an Glas sei um 20 bis 50 Prozent zurückgegangen. Mit dem Ergebnis, dass der Wettbewerb härter werde und die Glaspreise im Sturzflug seien. “Viele Mitbewerber haben deshalb zu drastischen Maßnahmen gegriffen”, erklärt Firmenchef Bernhard Feigl. “Viele Mitbewerber haben deshalb zum Beispiel die Drei-Tage-Woche eingeführt”, nennt er ein Beispiel in Österreich, das zu den größten Mitbewerbern der Bregenzer gehört.

Es führe im Unternehmen, das aktuell 240 Mitarbeiter beschäftigt ebenfalls zu “schmerzhaften Einschnitten”. Man habe in den letzten Tagen deshalb reagieren müssen. Zehn Mitarbeiter in der Glasproduktion wurden gekündigt, “um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. “Wir mussten reagieren”, so Feigl im Gespräch mit den VN. Betroffen ist davon nur die Produktion von Sicherheits- und Isolierglas, einer von fünf Geschäftsbereichen der Bregenzer. “In anderen Bereichen sind wir sehr gut ausgelastet, wir haben gerade in der Montage haben wir gerade den größten Auftrag der Firmengeschichte bekommen.”
Acht Glashütten geschlossen
In der Mitteilung an die Mitarbeiter dankt das Unternehmen den Mitarbeitern für “euren Einsatz, euren Zusammenhalt und euer Verständnis”. Man hoffe gemeinsam, dass sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bald wieder stabilisieren und der dringend benötigte Aufschwung im Wohnbau einsetze. “Der Bedarf sei da, alleine in Deutschland fehlen 100.000e Wohnungen.
Auf den darniederliegenden deutschen Markt drängen inzwischen auch Fensterbauer aus Deutschland und Tschechien, welchen der Markt im Osten fehle. Wie die Branche leide, zeige auch das europäische Branchenradar und die Tatsache, dass im Nachbarland inzwischen die achte Glashütte den Betrieb eingestellt habe, erklärt er im Gespräch. Wichtig sei, dass Glas Marte jetzt handle und damit wettbewerbsfähig bleibe und den nunmehrigen Mitarbeiterstand halten könne. “Die letzten zwei Jahre haben wir gute Gewinne geschrieben, wir müssen schauen, dass das so bleibt”, dass das Unternehmen, die Kosten im Blick halte und weiterhin Arbeitsplätze erhalten und anbieten könne, betont Feigl. Mitarbeiter einfach in andere, ausgelastete, Bereiche zu verlagern, sei nicht möglich, weil die Anforderungen völlig unterschiedlich seien.