„good vibes only“: Hier wirken fünf Unternehmerinnen unter einem Dach

“Studio Kirchstraße Zwo” in Bregenz vereint das kreative Schaffen von fünf Expertinnen.
Bregenz Im Jahr 2020 hatten sich Gestalterin Brini Fetz und Fotografin Angela Lamprecht gerade selbstständig gemacht. „Als Einzelunternehmerin ist es nicht leicht, gleich die ganze Büroinfrastruktur zu haben. Deshalb dachten wir, es wäre eine gute Idee, uns das zu teilen“, erzählt Fetz im Gespräch mit den VN.
Und weil das Studio Kirchstraße Zwo in Bregenz stolze 150 Quadratmeter umfasst, entschlossen sie sich, die Räumlichkeiten auch für andere Einzelunternehmerinnen zu öffnen. Mittlerweile ist es das berufliche Zuhause von fünf Frauen aus der Kreativwirtschaft. Neben Brini Fetz und Angela Lamprecht arbeiten dort Sandra Bauer-Wagner (Text & Konzeption), Birgit Kappler (Gestaltung) und Kirstin Hauk (Fotografie) unter einem Dach.

Kreativer Kopf oder ganzes Team
Jede Unternehmerin arbeitet dabei eigenständig an ihren Projekten, aber mit der Zeit ergab es sich auch, dass man nicht nur den Arbeitsplatz teilte, sondern teils bei Projekten zusammenarbeitete. „Wir sind alle selbstständig, aber gemeinsam können wir die Kompetenzen und Kapazitäten einer Full-Service-Agentur abbilden“, erzählt Brini Fetz über die Vorteile. Und sie ist überzeugt: Diese Art der Zusammenarbeit hat in der Kreativwirtschaft eine gute Zukunft, weil man schnell und effizient auf die dynamischen Anforderungen des Marktes reagieren kann. „Ein kreativer Kopf für ein kleines Projekt oder ein multidisziplinäres Team für eine große Kampagne.“

In der Vergangenheit hat das “Team” zahlreiche Kundenprojekte bereits erfolgreich gemeinsam umgesetzt. Nun wollen die fünf Unternehmerinnen mit ihrer gesammelten Expertise noch intensiver mit Unternehmen in und um Bregenz zusammenarbeiten.
Im Austausch
Ein weiterer Vorteil ihrer Kollaboration sieht Brini Fetz in der Kommunikation. „Anstatt alleine im Büro zu sitzen, kann man sich gegenseitig Ratschläge geben und sich austauschen. Gerade auch wenn es um finanzielle Themen geht. Denn hier sind Frauen oft noch zu wenig mutig.“

Das zeigt auch eine Studie von designaustria, die Daten über Frauen in der Designbranche gesammelt hat. Eine Erkenntnis: „Frauen beginnen ihre Karriere tendenziell mit geringeren Stundensätzen und holen dieses Defizit später nur schwer auf. Der Austausch mit Anderen hilft dabei, die eigenen Grenzen auszuloten und sie zu erweitern. Netzwerke sind eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig zu bestärken und zu unterstützen.”

Für die zwei Fotografinnen, die zwei Gestalterinnen und die Texterin ist das Studio Kirchstraße Zwo jedenfalls eine Bereicherung. Sie wollen deshalb auch andere ermutigen, ebenfalls in flexiblen Strukturen zu denken.

Viel zu tun
Und wie erleben sie die aktuell wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeiten? “Letztes Jahr sind viele Unternehmen auf die Bremse getreten. Das haben wir sehr gespürt“, sagt Fetz. „Seit heuer gibt es aber einen starken Aufwind. Wir haben alle richtig viel zu tun.“