Deshalb könnte das Casino Kleinwalsertal geschlossen werden

Markt / 18.03.2025 • 16:40 Uhr
Casino Kleinwalsertal
Das Casino ist ein wichtiges Angebot für viele Gäste – eine Schließung wäre ein Verlust für die Tourismusdestination Kleinwalsertal. FA/Archiv

Casino-Austria-Vorstand Erwin van Lambaart stellt Regierung Rute ins Fenster: Wenn Glücksspielsteuer erhöht wird, müssten fünf Casinos schließen – darunter jenes im Kleinwalsertal.

Wien, Mittelberg Im Rahmen der Budgetkonsolidierung hat die neue Regierung die Anhebung der Wettgebühr von derzeit zwei Prozent auf fünf Prozent ab 1. April 2025 beschlossen. Dadurch soll im laufenden Jahr ein Mehraufkommen von 50 Millionen Euro erzielt werden. Im Regierungsprogramm steht auch eine Anhebung der Glücksspielabgabe um zehn Prozent. Die steuerlichen Glücksspiel-Mehreinnahmen für die öffentliche Hand sollen laut Regierungsfahrplan im Jahr 2026 auf 129 Mill. Euro steigen und dann 2027 rund 150 Mill. Euro sowie 2028/29 jährlich 200 Mill. Euro betragen.

Deshalb könnte das Casino Kleinwalsertal geschlossen werden
Andi Haid, noch Bürgermeister von Mittelberg: “Wir werden ein Schreiben an die Regierung senden, in dem wir unseren Standpunkt darlegen”. FA

Wenn es denn dazu kommt. Denn einer der wichtigsten Zahler, der der Generaldirektor der Casinos Austria, Erwin van Lambaart, hat im Gespräch mit den “Salzburger Nachrichten” der Regierung buchstäblich die Rute ins Fenster gestellt. Der Casinos-Chef sei “sehr glücklich, dass es eine Regierung gibt”, die “Stabilität und einen Plan für Österreich” verspricht. “Jeder muss seinen Beitrag dafür leisten. Aber ich glaube auch, dass unsere Unternehmensgruppe dadurch stark attackiert wird, wenn dies wirklich alles so umgesetzt wird”, kritisierte van Lambaart die Steuerpläne. van Lambaart ist auch Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien. Die Vorhaben der Regierung im Bereich Glücksspiel würden dazu führen, dass man “so viel Geld verliert, dass potenziell die Kontinuität des Unternehmens in Gefahr wäre”, warnt er.

Auf dem Prüfstand

“Kommt eine Erhöhung der Glücksspielsteuer von mehr als zehn Prozent tatsächlich, wird es einige kleinere Betriebe nicht mehr geben”, so van Lambaart und er nannte auch die Casinos, die dann auf dem Prüfstand stehen: Zell am See, Kitzbühel, Seefeld, Velden und das Kleinwalsertal. “Wir versuchen die Konsequenzen einer solchen Steuererhebung aufzuzeigen”, sagt dazu Casino Austria-Sprecher Patrick Minar. Man habe bereits mehrmals auf solche Konsequenzen hingewiesen und hoffen, dass das bei der Regierung auf offene Ohren stößt, betont er. Aber klar sei, dass man im Falle des Falles ertragsschwache Casinos zusperren würde, “sicher nicht Wien oder Bregenz”.

Deshalb könnte das Casino Kleinwalsertal geschlossen werden
Erwin van Lambaart, Generaldirektor der Casinos Austria, droht mit der Schließung kleiner Casinos, wenn die Glücksspielabgabe auf zehn Prozent steigt. APA/Punz

Die gefärhdeten Casinos sind übrigens allesamt in wichtigen Tourismusdestinationen. “Die Bedeutung des Casinos für den Tourismus ist wichtig und sehr gut”, sagt Andi Haid, noch wenige Tage Bürgermeister von Mittelberg. Er sei überrascht, “dass wir in Gefahr sind”, aber es sei nicht das erste Mal, dass das Casino Kleinwalsertal, das 1972 seinen Betrieb aufgenommen hat, in Frage gestellt wurde, so Haid. Würden die Steuereinnahmen von rund 300.000 Euro jährlich fehlen, wäre das außerdem für das Tal sehr schmerzlich, betont Haid. “Die Zahlen sind in letzter Zeit stabil geblieben, nachdem sie einige Jahre nach unten gingen, als die Online-Spiele beliebt wurden.

Unterstützung für Casinos

Das Kleinwalsertal werde jedenfalls das Anliegen der Casinos Austria unterstützen, erklärt Haid. “Wir werden als Gemeinde Mittelberg ein entsprechendes Schreiben an die Regierung schicken und den Standpunkt des Spielbankbetreibers ebenfalls vertreten. “Das Casino Kleinwalsertal ist eine Einrichtung, die gut zu uns passt und Exklusivität vermittelt.”