Immo-Verkäufe: Leichter Rückgang im vergangenen Jahr, verhaltener Optimismus 2025

Die vergangenen zwei Jahre waren in Sachen Wohneigentum eine Zäsur: Die Verkäufe gingen in den Keller. Am stärksten 2023, nun keimt Hoffnung auf eine leichte Zunahme in diesem Jahr.
Lauterach, St. Pölten Im Jahr 2024 liegt der österreichischen Immobilienmarkt mengenmäßig zwischen jenen der Jahre 2014 und 2015. Ein Jahrzehnt positiver Entwicklung hat sich in nichts aufgelöst. In Vorarlberg ist es nicht ganz anders. 2013 bis 2016 waren vom Aufschwung getragen. 2017 konsolidierte der Immobilienmarkt im Land, danach bis 2021 gab es einen großenAufschwung bis 2022, als sich der Markt wieder im Land halbwegs festigte. Doch 2023 meldeten die Immobilienexperten den stärksten Rückfall, sowohl in der Vorarlberger Historie als auch aktuell unter den neun Bundesländern.

Heuer kommt Vorarlberg bei der Verkaufsmenge auf 4720 Wohnimmobilien, was bundesweit sowohl prozentual mit einem Minus von 1,2 Prozent als auch nominal mit einem Minus von 58 Wohnungen oder Häusern das zweitbeste Ergebnis bedeutet. Bei den Umsatzzahlen fällt das Minus etwas doch stärker aus. Die 8,3 Prozent Minus kommen aber nahezu dem Österreich-Durchschnitt von minus 8,1 Prozent gleich und ergeben eine Summe von 1,55 Mrd. Euro, die ziemlich genau jener aus 2017 entspricht.
Mengensteigerungen
Im Jahr 2023 verzeichneten alle Vorarlberger Bezirke einen deutlichen Rückgang: Bregenz und Feldkirch fielen wieder unter 2000 Vertragsabschlüsse. Dornbirn und Bludenz wurden wieder dreistellig. 2024 können immerhin zwei Bezirke wieder Mengensteigerungen melden und die Rückgänge sind nicht mehr ganz so drastisch. In Zahlen ausgedrückt: In Bregenz sind es 1606 Verkäufe, das ist ein Minus von 2,5 Prozent gegenüber 2023. Der Bezirk Feldkirch konnte die Anzahl der Verbücherungen allerdings um 5,5 Prozent auf 1393 anheben, auch Dornbirn gewann 3,1 Prozent dazu und schaffte 983. Bludenz hat sich am wenigsten erholt. Statt -26,2 Prozent im Jahr 2023 sind es 2024 aber immer noch -13,8 Prozent und damit 738 Objekte.

Seit 2018 bewegte sich Bregenz kontinuierlich auf die Eine-Milliarde-Euro-Marke zu und erzielte 2022 noch 879 Mill. Und um einen Eindruck vom Rückgang am Immobilienmarkt zu gewinnen, waren es 2023 dann nur mehr eine Gesamtsumme von 579 Mill. Euro. So ging es auch im vergangenen Jahr weiter – 2024 folgt erneut ein Dämpfer, die halbe Milliarde bleibt aber: 522 Mio. Euro sind ein Minus von 9,9 Prozent. Feldkirch folgt im gleichen Abstand wie zuletzt, verliert ähnlich stark mit 9,7 Prozent auf 437 Mio. Euro. Dornbirn fällt um 4,9 Prozent von 374 Mio. Euro auf 355 Mio. Euro und der Bezirk Bludenz schafft es mit minus 6,8 Prozent noch auf 233 Millionen Euro, bleibt damit aber um gleich 47,5 Prozent hinter seinem Spitzenwert von 444 Mio. Euro aus 2022 zurück.
“In die falsche Richtung”
Für heuer sind die Aussichten leicht besser, die Branche rechnet mit einem verhaltenen Wachstum. Rückläufige Zinsen, eine niedrigere Inflation wie auch gewisse psychologische Gewöhnungseffekte haben die negative Entwicklung zuletzt gebremst. „Das Ende der KIM-Verordnung mit Ende Juni 2025 nährte die Hoffnung auf spürbare Verbesserung bei der Finanzierung von Immobilien. Allerdings hat das Finanzmarktstabilitätsgremium eine Leitlinie für die Banken für die Vergabe von Immobilienfinanzierungen beschlossen, die den Kriterien wie sie in der KIM-Verordnung erlassen wurden, entsprechen“, gibt sich der Managing Director von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer, zurückhaltend. Diese Vorgehensweise lasse befürchten, dass es kaum Verbesserungen bei der Kreditvergabe geben wird. Dies ist definitive in Schritt in die falsche Richtung“, prognostiziert Anton Nenning, Head of Research bei Remax Austria.