“Köpfe 2025”: Für Fabian Mennel gehört zu einem guten Essen der passende Wein

Markt / 24.03.2025 • 06:00 Uhr
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Fabian Mennel wüßte nicht, was er beruflich lieber machen würde als Weine zu empfehlen, zu verkosten, über sie zu sprechen. Im Weintrinker- und sammlerland Schweiz wurde er zum Sommelier des Jahres gewählt. FA/Tanja und Simon Kurt

Köpfe von morgen 2025: Fabian Mennel (31) ist erblich vorbelastet: Sein Vater ist Weinhändler, im vergangenen Jahr hat er in jungen Jahren den Olymp erklommen: Er ist Schweizer Sommerlier 2025 bei Gault Millau.

Götzis Der 33-jährige Fabian Mennel wurde vor wenigen Monaten vom Restaurant- und Weinführer Gault Millau zum Schweizer Sommelier des Jahres 2025 gekürt. „Das hätte ich nicht zu träumen gewagt“, so Mennel bescheiden, denn in der Schweiz fallen ihm, ohne groß nachzudenken, 15 Kolleginnen und Kollegen ein, die dieser Auszeichnung würdig wären. Doch diese Kolleginnen und Kollegen haben vor Mennel den Hut gezogen. Die gestrengen Juroren ließen sich bei ihren Besuchen in der Taverne zum Schäfli in Wigoltingen, der Bühne des Sommeliers, von der hohen Kompetenz des jungen Götzners beeindrucken. Um rund 1000 Positionen – so heißen die verschiedenen Weine in der Fachsprache – kümmert sich Mennel dort.

Die Liebe zum Wein wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Vater Raimund ist begeisterter und geschätzter Weinhändler, der bei der Bodega Rioja Gastronomie und Privatkunden betreut und für den spanischen Wein begeistert. Weine zu beurteilen, sie zu riechen und zu schmecken, das habe er schon früh lernen können, getrunken hat er natürlich erst, als ihm das erlaubt war. Auf die Weinspur gebracht, machte er an der Hotelfachschule Bezau die Ausbildung zum Jungsommelier und scheiterte bei der ersten Prüfung. Die Scharte wetzte er aus, wie man heute weiß. „Nach der Schule bin ich direkt an den Arlberg gegangen.“ Zu den Besten: Er arbeitete zehn Jahre in der Griggeler Stuba und im Burg Vital Resort. Bei Spitzenkoch Thorsten Probost und Hotelier Thomas Lucian entwickelte er sich weiter, war sechs Jahre lang auch Restaurantleiter. Für einen jungen Sommelier besonders wichtig: Der Weinkeller zählt zu den besten weltweit.

In Lech lernte er seine Frau Laura kennen – inzwischen zählt auch Töchterchen Martha zur Familie. Ein Grund, von Lech in die Schweiz zu wechseln. In der Taverne zum Schäfli gibt es eine Viertagewoche und „die Schweizer gehen nach wie vor gerne und oft ins Restaurant.“ Mit Christian Kuchler, einem der besten Köche der Schweiz, mache die Arbeit Freude. Sieht er in eine fernere Zukunft, könnte er es sich auch vorstellen, eine Weinhandlung zu führen, erzählt Mennel. Auch in der Branche ist der junge Mann begehrt – erst recht mit dieser Auszeichnung. Weinkenner jedenfalls sind sich sicher: Von Fabian Mennel wird man in Zukunft noch viel hören.