Börsentipp: Statt „MAGA“ (Make America Great Again) heißt es nun „MEGA“ (Make Europe Great Again)

Markt / 28.03.2025 • 09:01 Uhr
Wertpapierexperte Jürgen Rupp, Raiffeisen Landesbank. rlb

Raiffeisen-Experte Jürgen Rupp über die Entwicklung europäischer und US-amerikanischer Aktien.

Bregenz Österreichische und deutsche Aktien haben in diesem Jahr besonders gut abgeschnitten, während die einstigen Stars, die US-Technologieaktien, deutlich an Momentum verloren haben. Diese Rotation von der Wall Street hin zu europäischen Aktien spiegelt sich auch in den Indexentwicklungen wider.

Der österreichische Aktienindex ATX und der deutsche Aktienindex DAX haben in diesem Jahr bereits um über 14 Prozent zugelegt, während der wichtigste US-Aktienindex S&P 500 einen Rückgang von knapp 3 Prozent verzeichnete.

Laut einer aktuellen Umfrage der Bank of America berichten globale Fondsmanager von einem signifikanten Übergewicht in Aktien aus der Eurozone in ihren Portfolios. Statt „MAGA“ (Make America Great Again) heißt es nun „MEGA“ (Make Europe Great Again).

Durch die Erhöhung der Verteidigungsausgaben Europas und das Infrastrukturpaket in Deutschland sehen Anleger Chancen für expansive Effekte auf das Wirtschaftswachstum.

Der Vergleich zwischen Rheinmetall und dem KI-Profiteur Nvidia illustriert den allgemeinen Börsentrend weg von den USA hin zu Europa. Seit drei Monaten driftet die Kursentwicklung deutlich auseinander. Rheinmetall hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt und Heidelberg Materials konnte um knapp 50 Prozent zulegen, während der ehemalige US-Börsenstar Nvidia 17 Prozent an Wert verloren hat.

Es ist 25 Jahre her, dass europäische Aktien nicht nur besser abgeschnitten haben als US-Aktien, sondern auch gestiegen sind, während amerikanische Aktien fielen. Die Frage bleibt, ob diese Outperformance anhalten kann.

US-Technologieaktien sollten trotz aktueller Schwäche nicht außer Acht gelassen werden. Anleger sollten jedoch das aktuelle positive Momentum für „MEGA“ nutzen.

Jürgen Rupp, CFP, Finanz-/Kapitalmärkte, Raiffeisenlandesbank Vorarlberg