Neun Vorderwald-Gemeinden schaffen gemeinsames Betriebsgebiet

Sondermaschinenbauer FE-Mechatronik macht in Krumbach-Glatz den Anfang.
Krumbach Im Jahr 2018 haben sich neun Vorderwald-Gemeinden (Doren, Hittisau, Krumbach, Langen, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Sulzberg) zur Wirtschaftsregion Vorderwald zusammengeschlossen, um gemeinsam Entwicklungsflächen für regionale Betriebe zu schaffen. Das erste sichtbare Ergebnis ist nun das Betriebsgebiet Krumbach Glatz, wo der Neubau der Firma FE-Mechatronik kurz vor der Eröffnung steht. Eröffnet wird der neue Standort am 13. Juni.

Ein “Vorzeigeprojekt”
„Die Wirtschaftsregion Vorderwald ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Miteinander“, sagt Dorens Bürgermeister Guido Flatz. Die neun Gemeinden erwerben, planen, erschließen, vermarkten und betreiben die interkommunalen Betriebsgebiete gemeinsam. Dafür wird auch die Kommunalsteuer geteilt. Neben Krumbach-Glatz mit 2,9 Hektar wurde auch schon ein zweites, etwa halb so großes Grundstück in Riefensberg-Meierhof angekauft. Dort ist die Umwidmung in Arbeit. Weitere Betriebsgebiete sollen folgen.

Die Wirtschaftsregion beauftragte 2019 Architekt Helmut Kuëss und Raumplanerin Maria Anna Schneider-Moosbrugger (LandRise) mit der Quartiersentwicklung in Krumbach-Glatz. 2020 folgte die strategische Umweltprüfung und die Umwidmung auf Betriebsgebiet BB-II. Ein Jahr später folgten erste Gespräche mit interessierten Betrieben aus der Region. Wirtschaftslage, Baukostenexplosion und Zinsanstieg führten dazu, dass die meisten einen Rückzieher machten. FE-Mechatronik-Geschäftsführer Andreas Feuerstein trotzte den widrigen Umständen und unterschrieb 2023 die Verträge.

Unter einen Hut bringen
„Die Herausforderung besteht darin, die jeweils legitimen Interessen von Gemeinden und Betrieben unter einen Hut zu bringen“, betont Markus Schadenbauer. Er führt seit 2024 die Geschäfte der Wirtschaftsregion Vorderwald. Die Betriebsgebiete sollen nachhaltig sein, Synergien nutzen und regionalen Betrieben zugutekommen.

„Das bedeutet, dass ich mein Eigentum nicht uneingeschränkt veräußern kann“, sagt Andreas Feuerstein, Geschäftsführer von FE-Mechatronik. Für den Bregenzerwälder erweist sich dies jedoch als Vorteil: „Ich habe selbst lange genug eine Erweiterungsmöglichkeit gesucht und finde es gut, wenn heimische Unternehmen bevorzugt werden.“ Sein 10-Mann-Betrieb übersiedelt von Egg nach Krumbach. Sechs Millionen Euro investierte der Sondermaschinenbauer in den neuen Firmensitz.

Nachahmer haben gute Chancen: „Platz ist für bis zu neun Betriebe. Aktuell gibt es zwei weitere Interessenten“, betont Markus Schadenbauer.