Neun Vorderwald-Gemeinden schaffen gemeinsames Betriebsgebiet

Markt / 23.04.2025 • 11:22 Uhr
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Bürgermeister, Geschäftsführer und Planer setzten im ersten interkommunalen Betriebsgebiet den letzten Baum ein. mathis.studio

Sondermaschinenbauer FE-Mechatronik macht in Krumbach-Glatz den Anfang.

Krumbach Im Jahr 2018 haben sich neun Vorderwald-Gemeinden (Doren, Hittisau, Krumbach, Langen, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Sulzberg) zur Wirtschaftsregion Vorderwald zusammengeschlossen, um gemeinsam Entwicklungsflächen für regionale Betriebe zu schaffen. Das erste sichtbare Ergebnis ist nun das Betriebsgebiet Krumbach Glatz, wo der Neubau der Firma FE-Mechatronik kurz vor der Eröffnung steht. Eröffnet wird der neue Standort am 13. Juni.

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Kurz vor der Eröffnung des ersten Betriebes herrscht im ersten interkommunalen Betriebsgebiet noch emsiges Treiben.

Ein “Vorzeigeprojekt”

„Die Wirtschaftsregion Vorderwald ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Miteinander“, sagt Dorens Bürgermeister Guido Flatz. Die neun Gemeinden erwerben, planen, erschließen, vermarkten und betreiben die interkommunalen Betriebsgebiete gemeinsam. Dafür wird auch die Kommunalsteuer geteilt. Neben Krumbach-Glatz mit 2,9 Hektar wurde auch schon ein zweites, etwa halb so großes Grundstück in Riefensberg-Meierhof angekauft. Dort ist die Umwidmung in Arbeit. Weitere Betriebsgebiete sollen folgen.

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Als „Vorzeigeprojekt in Sachen Miteinander“ bezeichnet Dorens Bürgermeister Guido Flatz die Wirtschaftsregion Vorderwald.

Die Wirtschaftsregion beauftragte 2019 Architekt Helmut Kuëss und Raumplanerin Maria Anna Schneider-Moosbrugger (LandRise) mit der Quartiersentwicklung in Krumbach-Glatz. 2020 folgte die strategische Umweltprüfung und die Umwidmung auf Betriebsgebiet BB-II. Ein Jahr später folgten erste Gespräche mit interessierten Betrieben aus der Region. Wirtschaftslage, Baukostenexplosion und Zinsanstieg führten dazu, dass die meisten einen Rückzieher machten. FE-Mechatronik-Geschäftsführer Andreas Feuerstein trotzte den widrigen Umständen und unterschrieb 2023 die Verträge.

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Markus Schadenbauer (GF der Wirtschaftsregion), Andreas Feuerstein (GF FE-Mechatronik) und Egmont Schwärzler (Vorgänger von Schadenbauer) freuen sich auf die bevorstehende Eröffnung der FE-Mechatronik im Betriebsgebiet Krumbach-Glatz.

Unter einen Hut bringen

„Die Herausforderung besteht darin, die jeweils legitimen Interessen von Gemeinden und Betrieben unter einen Hut zu bringen“, betont Markus Schadenbauer. Er führt seit 2024 die Geschäfte der Wirtschaftsregion Vorderwald. Die Betriebsgebiete sollen nachhaltig sein, Synergien nutzen und regionalen Betrieben zugutekommen.

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„Wir bekommen ein modernes Arbeitsumfeld an einem wunderschönen Ort“, freut sich FE-Mechatronik-Geschäftsführer Andreas Feuerstein.

„Das bedeutet, dass ich mein Eigentum nicht uneingeschränkt veräußern kann“, sagt Andreas Feuerstein, Geschäftsführer von FE-Mechatronik. Für den Bregenzerwälder erweist sich dies jedoch als Vorteil: „Ich habe selbst lange genug eine Erweiterungsmöglichkeit gesucht und finde es gut, wenn heimische Unternehmen bevorzugt werden.“ Sein 10-Mann-Betrieb übersiedelt von Egg nach Krumbach. Sechs Millionen Euro investierte der Sondermaschinenbauer in den neuen Firmensitz.

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Die Bürgermeister Thomas Konrad (Langenegg), Guido Flatz (Doren), Johannes Feurle (Sulzberg), Philipp Fasser (Lingenau), Josef Kirchmann (Langen), Daniela Bilgeri (Krumbach), Martin Bereuter (Sibratsgfäll), Gerhard Beer (Hittisau), Ulrich Schmelzenbach (Riefensberg), Egmont Schwärzler (Alt-Bürgermeister Krumbach).

Nachahmer haben gute Chancen: „Platz ist für bis zu neun Betriebe. Aktuell gibt es zwei weitere Interessenten“, betont Markus Schadenbauer.