Female Future Festival: Warum Echtheit mehr zählt als Perfektion

Tijen Onaran und andere Speaker:innen zeigen, wie Frauen ihr Potenzial entfalten können – mit Mut, Solidarität und Selbstvertrauen.
Bregenz Unternehmerin und Investorin Tijen Onaran, vielen bekannt aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, startete ihre Karriere in der Politik. Von 2007 bis 2011 arbeitete sie im Wahlkreisbüro der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin. Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne bezeichnet sie rückblickend als „Horror“.

„Ich wurde sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen – das kostete mich enorm viel Überwindung. Es wird zwar von Mal zu Mal besser, aber leicht fällt es mir bis heute nicht“, erzählt sie beim Female Future Festival im Bregenzer Festspielhaus. „Damals dachte ich, ich sei ein kleines Licht – aber meine Chefin sah in mir Potenzial, das ich selbst nicht erkennen konnte.“

Seither begleitet sie das Thema Sichtbarkeit wie ein roter Faden. „Niemand kommt perfekt auf die Welt, aber wenn man sich wohlfühlt, strahlt man das auch aus. Echt zu sein ist viel wichtiger als perfekt zu sein.“

Aus Mut wird Potenzial
Auch die Veranstalterinnen des Festivals, zu dem rund 1000 Teilnehmer:innen kommen, verfolgen das Ziel, das Potenzial von Frauen sichtbar zu machen und zu fördern. „Talent ist das, was ihr könnt. Wenn ihr Chancen ergreift und den Mut habt, sie umzusetzen, dann wird daraus Potenzial“, betonen Patricia Zupan-Eugster und Verena Eugster (w3 create).
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Man könne jede vermeintliche Schwäche in eine Stärke verwandeln. „Stark ist, wer echt bleibt – nicht der, der alles perfekt macht.“

Das Thema Potenzial zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Tag des Female Future Festivals. Auf der Bühne und in den Masterclasses sprachen 50 Speaker:innen – darunter Gastronomin Haya Molcho, GenZ-Stimme Anastasia Barner, VN-Chefredakteurin Isabel Russ und Motivationscoach Biyon Kattilathu.

Auffällig: Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum sind von Jahr zu Jahr mehr Männer vertreten. „Unsere größten Unterstützer, als wir die Idee zum Festival hatten, waren Männer. Viele fragen uns aber immer noch: ‚Darf ich da überhaupt hin?‘“, erzählen die Veranstalterinnen. Ihre Antwort: „Ja, natürlich!“

Mehr weibliche Solidarität
Wo sie selbst noch großes Potenzial sehen, ist in der weiblichen Solidarität. „Oft hört man leider: ‚Die hat halt Glück gehabt.‘ Warum sagt man nicht: ‚Sie hat ihr Talent genutzt‘?“
