Warum Infrastrukturprojekte im Land jetzt neuen Schwung bekommen

Markt / 28.04.2025 • 19:11 Uhr
Die globale Konjunktureintrübung führte bei den Exporten zu einer Halbierung des Wachstums auf etwa drei Prozent und 154,5 Milliarden Euro.  rauch
Die Erweiterung der Vorarlberger Exportdrehscheibe, des Terminal Wolfurt, ist Teil des Infrastrukturprojekte “Zielnetz 2040”.  VN/rauch

Vorarlbergs vordringlichste Infrastrukturprojekte standen am Montag beim Antrittsbesuch des neuen Infrastrukturministers im Mittelpunkt. Der Fokus liegt auf der Realisierung wichtiger Zukunftsprojekte, so der Minister im VN-Gespräch.

von Klaus Hämmerle und Andreas Scalet

Dornbirn Es mag sein, dass der neue Infrastruktur- und Mobilitätsminister Peter Hanke in Sachen S18 besonders sensibel ist. Aus seiner Zeit als Stadtrat der Bundeshauptstadt Wien hat er nämlich ebensolche Erfahrungen wie die Vorarlberger Politiker gemacht:  Auch der Lobautunnel wurde von seiner Vorgängerin Leonore Gewessler blockiert. Nun werden hie wie da die Projekte neu bewertet.

Warum Infrastrukturprojekte im Land jetzt neuen Schwung bekommen
Mobilitäts- und Infrastrukturminster Peter Hanke im Zumtobel Lichtforum im Gespräch mit den VN: “Im fernen Wien kann man nicht immer den Überblick haben.“ VN/Paulitisch

Der neue Verkehrsminister lässt im Gespräch mit den VN keinen Zweifel daran, dass die S 18 in Form der CP-Variante weiterentwickelt wird. (siehe auch Bericht A3) „Das ist im Regierungsprogramm so festgehalten. Weiter gediehene Projekte sollen auch weiterverfolgt werden. Diese Absichtserklärung möchte ich mit Leben erfüllen.“

“Muss vor Ort sein”

Für Peter Hanke wichtig: „Man muss vor Ort sein und sich mit den handelnden Personen treffen, um zu schauen, in welcher Situation man sich befindet. Im fernen Wien kann man nicht immer den Überblick haben.“ Der Minister verweist im Zusammenhang mit der S 18 auf den Vorentwurf, der demnächst fertig gestellt werde. Hanke betont den Anspruch, Klimaneutralität und andere Klimathemen mit wirtschaftlicher Prosperität in Verbindung zu bringen. Zur Kritik des Lustenauer Bürgermeister, nicht entsprechend in die Pläne eingeweiht worden zu sein, sagt Hanke: „Lustenau ist ein ganz wichtiger Partner in diesem Projekt. Da besteht doch keine Zweifel.“ Der 3.1.-Alternative als Variante Lustenau Süd  von Vorgängerin Leonore Gewessler erteilt Hanke eine Absage. „Das ist nicht der Weg, den ich für sinnvoll erachte.“

Warum Infrastrukturprojekte im Land jetzt neuen Schwung bekommen
Minster Hanke: In der angwandten Innovationmüssen alle Anstrengungen unternommen werden , um Österreich in der Top-Liga zu halten. VN/Paulitsch

Im “Zielnetz 2024”

 Der Minister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur  hat bei seinem Antrittsbesuch in Vorarlberger aber nicht nur die Straße im Fokus, sondern auch die Schieneninfrastruktur. Eine von der Vorarlberger Wirtschaft gewünschte Erweiterung des Terminal Wolfurt befürworte er. Allerdings stehen jetzt harte Budgetvorgaben an, die Erweiterung sei aber im „Zielnetz 2040“ der langfristigen Strategie des Bundes zum Ausbau des Bahnnetzes ebenso berücksichtigt wie der dreigleisige Ausbau im Rheintal sowie der zweigleisige Ausbau in Richtung Norden Unter- oder Oberflur, so der Minister.

Top-Liga der Innovation

Klar ist in seinem dritten Bereich, der angwandten Innovation, dass hier alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um Österreich in der Top-Liga zu halten. Vier Prozent Forschungsleistung ist das Ziel, so Hanke im Gespräch bei einem der fleißigsten Unternehmen Österreichs in Sachen Forschung und Entwicklung, dem Dornbirner Lichtkonzern Zumtobel. „Das sind Themen, die essentiell zu berücksichtigen sind“, so Hanke.