Dieses Autohaus steht zum Verkauf – wie es jetzt für die Automarke weitergeht

Bekanntes Autohaus beendet nach über 60 Jahren seinen Betrieb. Die Immobilie wird bereits am Markt angeboten. Für die Kunden gibt es aber eine Alternative: Neuer Landeshändler steht in den Startlöchern
Lauterach, Dornbirn Bei etlichen Autohändlern aus Vorarlberg landete vor Kurzem ein interessantes Exposé: Der Immobilienspezialist Remax Vorarlberg Commercial offeriert ein Autohaus mit bester Frequenz in Toplage von Lauterach zum Kauf. 2707 Quadratmeter mit bester Ausstattung, Werkstätte, Office und Waschstraße – alles auf neuestem Stand und ab sofort verfügbar. Um welches Autohaus es sich handelt, ist klar, wenn man die Bilder sieht. Obwohl um die Zukunft des renommierten Autohändlers bzw. um die weitere Präsenz des von ihm im Land seit über 60 Jahren repräsentierten Autoherstellers ein Geheimnis gemacht wird, wird in der Branche schon längst getuschelt.
Tätigkeit wird eingestellt
Sowohl das Unternehmen Autohaus Niederhofer, um dieses handelt es sich nämlich beim Verkäufer des Autohauses, als auch die Volvo Car Austria GmbH als Generalimporteur berufen sich auf eine Verschwiegenheitsklausel, die – verletzte man sie – auch rechtliche Folgen habe. Niederhofer-Geschäftsführerin und Gesellschafterin Sabine Wolf bestätigt aber auch auf VN-Anfrage, dass das Autohaus nach Jahrzehnten erfolgreicher Partnerschaft mit dem schwedischen Pkw-Hersteller (die Lkw-Sparte ist ein eigenständiges Unternehmen) seine Tätigkeit einstellen wird. Den Informationen zufolge soll das Ende Juni bekannt gegeben werden. Dann sollen auch Informationen über die weitere Zukunft des Unternehmens in Vorarlberg bekannt gegeben werden. Wolf sagt, dass sie zwar die Immobilie im Achpark verkaufe, aber die Firma Autohaus Niederhofer GmbH weiterführen werde.

Die Verschwiegenheitsklausel gilt auch für den neuen Landeshändler, wie die VN bei einer Anfrage erfahren haben. “Es gibt eine Verschwiegenheitsklausel, bei Verletzung drohen rechtliche Konsequenzen”, sagt auch die Geschäftsführerin und Gesellschafterin der Firma Schneider Automobil GmbH, Karin Seyfried, auf Anfrage. Schneider Automobil, eines der ältesten Vorarlberger Unternehmen in der Branche, war über Jahrzehnte auf die Marke Mercedes-Benz konzentriert und hat bereits zu Jahresbeginn 2024 eine neue Strategie eingeschlagen und das Autohaus Blum übernommen, das Fahrzeuge der Marken Peugeot, Citroën, Subaru und Isuzu vertreibt. Inzwischen ist das Blum-Betriebsgebäude gegenüber dem Mercedes-Autohaus auch mit einem Schneider Automobil-Firmenschild ausgerüstet. Außerdem wird das Betriebsgebäude nach Plänen des Büros Johannes Kaufmann gerade erweitert und auf neuesten Stand gebracht. Ob dort auch Volvo Platz findet, wurde bislang aus den oben genannten Gründen nicht kommuniziert.
Die Verschwiegenheitsklausel wird von beiden Autohaus-Geschäftsführerinnen damit begründet, dass noch Details im Vertrag geklärt werden müssen. Sicher ist jedenfalls, dass Volvo-Fahrerinnen und -Fahrer lückenlos auf hohem Niveau weiterbetreut werden in Vorarlberg – auch wenn man sich über letzte Details nicht einig werden sollte.