Außenhandel mit USA: “So wie jetzt wird es weitergehen”

Seit 20. Jänner ist die Welt nicht mehr so, wie wir sie kannten. Ein neuer Präsident läutete einen Paradigmenwechsel ein, der die Welt in Atem hält. Vor allem die Wirtschaft staunt und zittert. Das ist auch für den Exportweltmeister Vorarlberg relevant.
Feldkirch Zum zehnten Mal fand am Montag der Vorarlberger Exporttag statt. Das Interesse von Unternehmen – vom kleinen KMU bis zum Industriekonzern – war groß. Rund 130 Unternehmerinnen und Unternehmer suchten das Gespräch mit Außenhandelsdelegierten aus 25 Ländern. Etliche davon waren, davon kann man ausgehen, auf der Suche nach Alternativen zu einem der wichtigsten Abnehmer Vorarlberger Produkte, den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich seit dem Antritt des neuen Präsidenten in eine Richtung entwickeln, die vor allem eines ist: unvorhersehbar.

Doch die USA sind derzeit nicht das einzige Problem der Vorarlberger Wirtschaft. Während in anderen Ländern der Wirtschaftsmotor wieder angesprungen ist, dümpelt die Volkswirtschaft Österreichs weiter im Minus. Mit Exporten in Höhe von 13,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 – das entspricht über 30.000 Euro pro Einwohner – zählt Vorarlberg zu den exportstärksten Regionen Österreichs. Der Export sei essenzieller Pfeiler des Wohlstands. Umso alarmierender ist der aktuelle Trend: Österreichs Exporte sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, insbesondere steigende Lohnstückkosten und Energiepreise setzen den Betrieben zu. “Wenn wir den Standort halten und stärken wollen, braucht es politische Entlastung”, fordert Wirtschaftskammer-Präsident Karlheinz Kopf anlässlich des Exporttages.
Zunehmender Protektionismus
Besorgt zeigt sich Kopf über den zunehmenden Protektionismus: “Durch Handelshemmnisse werden alle Nachteile erleiden, auch die, die den Schutz der eigenen Märkte forcieren.” Zum US-Markt nahm beim Exporttag Wilhelm Hasslacher, Leiter des AußenwirtschaftsCenters New York, Stellung. Dass sich die US-Politik in absehbarer Zeit etwas ändert, glaubt er nicht. Die Administration sehe die derzeitige Handelspolitik als Auftrag, wobei festgestellt werden müsse, dass die Exporte aus Österreich weit über den Importen aus den USA liegen. Was die Zölle betrifft, gibt sich Hasslacher optimistisch. Er rechnet damit, dass sie schlussendlich bei zehn Prozent “zum Liegen kommen”. Österreich sei bei Investitionen in den USA eines der Top-Länder – “wir befinden uns unter den Top 3”, so der Außenhandelsexperte und erinnert daran, dass mit diesen Investitionen schlussendlich auch der hiesige Standort abgesichert werde.