Transportunternehmer schlägt Alarm: 90 Lkw-Züge und bald keinen Parkplatz mehr

Transport- und Erdbau-Unternehmen sucht fieberhaft neuen Parkplatz: Und obwohl eine entsprechende Fläche verkehrsgünstig zur Verfügung steht, blockieren zwei Gemeinden.
Lauterach, Wolfurt Franz Höfle hat ein Problem – noch hat er zwar knapp ein halbes Jahr Zeit, es zu lösen. Aber einfach wird das nicht. Franz Höfle ist geschäftsführender Gesellschafter eines der größten Unternehmen Vorarlbergs im Bereich Erdbau, Transportlogistik und Baustoffhandel, der Höfle Bautruck mit Sitz in Lauterach. Das Unternehmen hat rund 90 Lkw-Züge und einen großen Maschinenpark für Aushub, Abbrucharbeiten etc. Mit circa 120 Mitarbeitern ist die Firma auch einer der größten Arbeitgeber Lauterachs. Das Problem von Franz Höfle ist, dass die Firma bis Ende des Jahres einen neuen Parkplatz im XXL-Format braucht.

Das, obwohl das Unternehmen, das 2015 aus der Fusion der Hugo und Franz Höfle GmbH und der Bautruck Transport- und Handels GmbH entstanden ist, eigentlich schon einmal eine passende Fläche hatte. Die Betriebsfläche der Bautruck GmbH war am Verkehrskreuz Lauterach dort, wo inzwischen der Güterbahnhof erweitert wurde. Der frühere Eigentümer überließ die Fläche nach Beteuerungen von Wolfurter Gemeinde- und Vorarlberger Landespolitikern, einen entsprechenden Alternativstandort zu bekommen. “Schriftlich gab es nichts, es galt das Wort”, berichtet Höfle. Und wie es so ist: Die Politiker von damals sind nicht mehr greifbar und die Nachfolger wissen von nichts.
“Hätten weiter gepachtet”
Das Unternehmen insistierte auch nicht: Es hat seit gut 20 Jahren einen Parkplatz in der Lauteracher Scheibenstraße (Nähe BayWa) mit rund 6.300 Quadratmetern gepachtet. Noch. Denn der Pachtvertrag läuft mit Ende des Jahres aus. “Wir hätten den Platz weiterhin gepachtet”, so Höfle, doch die Eigentümer, eine Lauteracher Familie, hatten andere Pläne – und informierten den langjährigen Geschäftspartner nicht darüber, dass es einen Baurechtsvertrag auf 50 Jahre mit dem direkten Nachbarn des Parkplatzes, dem Fruchtsafthersteller Pfanner, abgeschlossen hat.

Höfle kann das aus Sicht des Getränkeherstellers nachvollziehen. Was er nicht nachvollziehen kann, ist, dass die Verpächter, obwohl sie wussten, dass auch Höfle Bautruck bereit gewesen wäre, einen Baurechtsvertrag abzuschließen und die deutlich höhere Pacht zu zahlen, ohne weitere Gespräche das Baurecht an Pfanner vergeben haben. Und nicht nachvollziehen kann er den Standpunkt der Gemeinden Lauterach und Wolfurt, die ein ideal gelegenes Grundstück, nämlich jenes neben der Baustoffaufbereitung von Höfle Bautruck, für das die Firma bzw. Mitgesellschafter i+R einen Baurechtsvertrag mit dem Kloster Mehrerau abgeschlossen hat, entsprechend zu widmen. “Das Grundstück ist ideal für uns”, so Höfle. Wir sind am Knotenpunkt Güterbahnhof und rasch auf der Autobahn. Überhaupt, wenn der neue Autobahn-Vollanschluss entsteht”.

Doch die Gemeinden blockieren. Der Grund ist das geplante Gewerbegebiet. Mittels einer Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) versuchen Wolfurt und Lauterach, alle Grundstücke zu erwerben, um das Gewerbegebiet so zu entwickeln, wie sie es für richtig halten. Eine Ausnahme könne man da nicht machen, sagt Bürgermeister Elmar Rhomberg. “Wir geben den Zockern nicht nach”, betont er, denn es gibt eine ganze Reihe von Eigentümern, die nicht abtreten wollen. “Wenn wir das machen, öffnen wir der Spekulation Tür und Tor.” Man wolle private Preistreiberei verhindern. Für einen mit der Angelegenheit befassten hochrangigen Landespolitiker sei die Ablehnung nicht schlüssig, betont dieser gegenüber den VN. Abseits der Gewerbegebietsstrategie, versichert Rhomberg, dass man mit Höfle im Gespräch sei, und er zuversichtlich sei, zumindest eine Zwischenlösung zu finden. “Wir wollen das Unternehmen selbstverständlich halten”, so der Bürgermeister. Die Zeit dafür drängt.