Uniqa zur Naturkatastrophen-Versicherung: “Wir wären bereit, und es wäre für jeden leistbar”

Versicherung mit gutem Ergebnis trotz hoher Schadenleistungen. Marktführerschaft behauptet.
Bregenz Die Uniqa Vorarlberg konnte auch 2024 ihre Marktführerschaft behaupten. “Wir hatten in den letzten Jahren bereits einen Aufwärtstrend und liegen nun bei einem Marktanteil von 29 Prozent”, freut sich Landesdirektor Markus Stadelmann. Die verrechneten Prämien stiegen auf 287,8 Millionen Euro – ein Plus von knapp fünf Prozent.

Krankenversicherung nachgefragt
Den größten Zuwachs erzielte der Bereich der Krankenzusatzversicherung. Hier liegt Uniqa in Vorarlberg bereits bei einem Marktanteil von rund 50 Prozent. “Während die stationären Leistungen konstant bleiben, sehen wir einen klaren Trend zu ambulanten Angeboten. In diesem Segment wachsen wir aktuell zweistellig. Seit Corona hat sich das Gesundheitsverständnis stark verändert”, erklärt Peter Humer, Vorstand der Uniqa Österreich.

Besonders gut kommt das Zusatzangebot “Akut versorgt” an, das auch abends und an Wochenenden eine ärztliche Versorgung in einem Ärztezentrum in Lustenau ermöglicht. “Kunden erhalten dort sofort einen Termin – ganz ohne Wartezeiten. Damit haben wir ein klares Alleinstellungsmerkmal”, sagt Stadelmann. Zusätzlich wird derzeit ein Telemedizin-Service getestet. Das Gesundheitsangebot der Uniqa reicht mittlerweile von Pflege- und Arzttermin-Services über Mental-Coaching bis hin zu Programmen für die betriebliche Gesundheitsförderung.

Lebensversicherung erlebt Comeback
Die Lebensversicherung, im vergangenen Jahr bei den Prämien leicht rückläufig, erlebt nun eine Renaissance. Trotz der anhaltend hohen Sparquote der Bevölkerung steigt die Bereitschaft, in Vorsorgeprodukte zu investieren.

Insgesamt zahlte die Uniqa Vorarlberg im Jahr 2024 rund 222 Millionen Euro an Leistungen aus – das entspricht einem Anstieg von knapp neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr bzw. rund 880.000 Euro pro Werktag. Die Inflation sei spürbar, etwa durch gestiegene Kosten in Kfz-Werkstätten oder im Handwerk, so Stadelmann.
Auch Naturereignisse belasteten die Bilanz. “Hochwasser und Hagel haben uns getroffen – nicht nur in Vorarlberg, sondern österreichweit”, ergänzt Vorstand Humer. Besonders das Hochwasser in Niederösterreich verursachte Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Viele Menschen hätten dadurch ihr Zuhause verloren. Von der Politik erhofft sich Humer nun ein Signal zur Einführung einer verpflichtenden Naturkatastrophenversicherung – nach dem Vorbild anderer europäischer Länder wie der Schweiz. “Wir wären bereit, und es wäre für jeden leistbar. Wir sprechen da gerne von einem Betrag von drei Kaffee im Monat.”
Uniqa Vorarlberg 2024
Verrechnete Prämien 2024
Gesamt: 287,8 Millionen Euro (+ 4,96 %)
Schaden-Unfall: 147,3 Mill. (+5,59 %)
Kranken: 89,6 Mill. (+9,27 %)
Leben: 50,9 Mill. (−3,42 %)
Leistungen 2024
Gesamt: 221,9 Mill. (+8,58 %)
Schaden-Unfall: 87,9 Mill. (+4,52 %)
Kranken: 61 Mill. (+13,15 %)
Leben: 73 Mill. (+9,94 %)
Anzahl Kunden: ca. 181.500
Mitarbeitende und Partner: 270
Standorte: 34
Marktanteil
gesamt: 29 %
Schaden-Unfall: 25 %
Kranken: 50 %
Leben: 24 %
Krisensichere Jobs
Erfreulich ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt: “Vor drei Jahren war es noch sehr schwierig, qualifizierte Mitarbeitende zu finden – das hat sich deutlich verbessert. Die Zahl der Bewerbungen ist mittlerweile zweistellig gestiegen”, sagt Humer. Das Unternehmen profitiere vom Image als krisensicherer Arbeitgeber. In Vorarlberg beschäftigt die Uniqa derzeit rund 270 Mitarbeitende.