Diese Firma setzt auf saubere Luft und spart dabei auch noch Energie

Vorarlberger Nahrungsmittel-Produzent investiert Millionen in Energieeffizienz und saubere Luft und setzt damit einen weiteren Meilenstein im Rahmen der eigenen Klimainitiative. Umsatz im vergangenen Jahr leicht gewachsen.
Frastanz Der Vorarlberger Kartoffelspezialist 11er Nahrungsmittel gilt seit Jahren als besonders engagiertes Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit, das dokumentieren die Mitgliedschaft bei UN Global Compact und die Gründung der eigenen 11er Klimainitiative bereits im Jahr 2015, als das Klima in der Öffentlichkeit noch nicht die Brisanz hatte, wie heute. Aktuell ist außerdem eine der größten Photovoltaikanlagen Vorarlbergs auf den Dächern der 11er-Tiefkühlhäuser mit knapp über 1,2 Megawatt Peak Nennleistung in Betrieb – das entspricht etwa dem Durchschnittsverbrauch von 230 Vier-Personen-Haushalten. Bereits in den 1980er-Jahren wurde die erste Biogasanlage auf dem Firmengelände gebaut.
Vorteil für die Umwelt
Nun wurde ein weiterer Schritt in der Initiative des Unternehmens, die bereits bei den Partnern aus der Landwirtschaft auf dem Acker beginnt, gesetzt. Seit einigen Monaten ist am Unternehmensstandort eine hochmoderne Abluftreinigungs- und Wärmerückgewinnungsanlage in Betrieb. Sie führt bislang ungenutzte Wärmeenergie zurück in den Produktionskreislauf und senkt dadurch den Bedarf an fossilem Erdgas. Das spart nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern reduziert auch CO2-Emissionen. “Die Investition von rund sieben Millionen Euro bringt spürbare Vorteile für Umwelt, Nachbarschaft und Energieverbrauch”, freut sich Geschäftsführer Thomas Schwarz, “die neue Anlage ist ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung emissionsarmer, energieeffizienter Produktion.”

Mit der neuen Anlage schlägt der Nahrungsmittelhersteller zwei Fliegen mit einem Streich, so der Geschäftsführer: Zum einen wurde bislang ein Teil der in der Produktion entstehenden Wärme noch nicht optimal wiederverwertet und zum anderen kam es, je nach Wetterlage, immer wieder zu Geruchsbelastungen in der Umgebung durch die Abluft der Produktion. Beides wird wesentlich verbessert.
Effiziente Wärmerückgewinnung
Kernelement der neuen Anlage ist ein zweistufiges Wärmerückgewinnungssystem. Die heiße Abluft aus der Produktion wird über Wärmetauscher geführt, welche die enthaltene Wärme aufnehmen, und im Produktionsprozess wiederverwenden. Auch die beim Dampfschälprozess entstehende Wärme wird durch Kondensation rückgewonnen. Dadurch kann 11er künftig bis zu 5 Gigawattstunden Wärme pro Jahr intern nutzen – in etwa dreimal so viel wie bisher. “Das bedeutet eine Reduktion von bis zu zehn Prozent beim Gasverbrauch”, rechnet Schwarz vor.

Bei den Bauarbeiten wurde ebenfalls auf Nachhaltigkeit und Regionalität gesetzt. Sie wurden mit den langjährigen regionalen Partnerfirmen Netzer, Gort, BHM, Dorfinstallateur, Hörburger, E-Werk, Johnson und ITZ realisiert. Für den speziellen Bereich der Ablufttechnik wurde zusätzlich das Unternehmen Reinluft Umwelttechnik aus dem Raum Stuttgart eingebunden.
Leichtes Umsatzplus
Die Firma 11er Nahrungsmittel ist Hersteller tiefgekühlter Kartoffelspezialitäten, die im österreichischen Handel wie auch über der Grenze erhältlich sind. Der Exportanteil beträgt 60 Prozent. Der Umsatz stieg 2024 leicht auf 136 Millionen Euro, das Familienunternehmen in dritter Generation beschäftigt 326 Mitarbeiter.
