Die Zukunft des Lindauer Zechwald-Areals ist entschieden

Hier entstehen 300 Wohnungen, Kinderbetreuung, Gastronomie und 12.000 Quadratmeter Gewerbeflächen.
Lindau Beim Zechwald-Areal in Lindau ist die Entscheidung im Architekturwettbewerb gefallen: Das Frankfurter Büro schneider + schumacher (s+s) überzeugte gemeinsam mit der Wiener Carla Lo Landschaftsarchitektur mit dem besten Entwurf. Das gaben Oberbürgermeisterin Claudia Alfons sowie Manuel Weiner, Projektverantwortlicher beim Vorhabenträger Rhomberg Bau, bekannt.

Viel grün und autofrei
Der Siegerentwurf sieht ein durchgrüntes, autofreies Stadtquartier mit über 50.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche vor – darunter rund 300 Wohneinheiten und etwa 12.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. Entlang der Bregenzer Straße sind drei vier- bis siebengeschossige Flachdachgebäude geplant, die als Lärmschutzriegel dienen und zugleich Raum für einen Mobility Hub, Büros, ein Ärztehaus, Nahversorgung sowie Werkstätten bieten.

Dahinter schließen fünf hofartig angeordnete Gebäudeblöcke an, die vier- bis fünfgeschossig Platz schaffen für privaten Wohnraum, Gastronomie, Gemeinschaftsräume und soziale Einrichtungen. Eine zweigeschossige Kinderbetreuungseinrichtung ist ebenfalls vorgesehen. Die Leiblachstraße soll als Spielstraße ausgestaltet werden.
“Wahnsinnig gefreut”
“Wir haben uns wahnsinnig gefreut, bei diesem Wettbewerb das Gewinnerkonzept zu sein”, so die erste Reaktion von Gordan Dubokovic aus der Geschäftsleitung von s+s. “Ein solches Quartier entwickeln zu dürfen, noch dazu in Holzbauweise, ist eine große Freude.”

Geplant ist ein CO₂-neutrales Quartier. Zum Energiekonzept gehören Photovoltaikanlagen auf den Dächern, Nahwärmelösungen auf Basis regenerativer Energiequellen wie Geothermie oder Pellets sowie intelligente Gebäudetechnik und sommerlicher Wärmeschutz. Eine zentrale Lüftungsstrategie mit Wärmerückgewinnung ergänzt das nachhaltige Konzept.

Dem Wettbewerb ging ein umfangreicher Beteiligungsprozess voraus, in den sowohl die Bevölkerung als auch Fachleute eingebunden waren. Insgesamt reichten zwölf Architekturbüros Entwürfe ein.
So geht es weiter
“Wir werden uns zeitnah mit dem Gewinnerteam zusammensetzen und den Entwurf gemeinsam weiter optimieren – etwa, was die Zahl der Autostellplätze und die Flächen zur gewerblichen Nutzung betrifft”, erklärt Manuel Weiner. “Auf Grundlage dieser Entwurfsplanung kann der Lindauer Stadtrat dann den Aufstellungsbeschluss eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes fassen, der im Anschluss gemeinsam mit der Verwaltung ausgearbeitet wird.” Ein möglicher Baustart ist für 2028 vorgesehen.
Noch bis 24. Juli können alle eingereichten Entwürfe und Ergebnisse eingesehen werden. Die Halle ist dazu immer Montag bis Mittwoch von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.