Vor See-Premiere und Open-Air-Konzert: So wappnen sich Veranstalter gegen Regen

Veranstaltungen, die draussen stattfinden, haben ganz eigene Gesetze udn vor allem enorme Planungsrisiken. Was passiert bei Sturm, IT-Ausfall oder kurzfristiger Absage? Was, wenn die Premiere ins Wasser fällt?
Bregenz, Feldkirch Es gibt große Fragen bei Kulturfestivals – Wie hoch ist das Interesse am Programm, an der künstlerischen Performance, an Ort und Zeit? Fragen, die das Publikum an der Ticketkasse beantwortet. Und es gibt ein Thema, das Veranstalter von Open-Air-Acts nicht beeinflussen können: “Hält das Wetter?” Denn große Kulturveranstaltungen wie die Bregenzer Festspiele, die heute, Donnerstag, die erste Aufführung auf dem See haben, aber auch das Poolbar-Festival, das noch eine ganze Reihe von Main Acts im Freien am Programm hat, bringen nicht nur beeindruckende Erlebnisse – sondern auch enorme Planungsrisiken. Was passiert bei Sturm, IT-Ausfall oder kurzfristiger Absage? Und wie kann man sich absichern, ohne die Kreativität zu blockieren?

Die Bregenzer Festspiele als auch die Poolbar haben schon ihre Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Absicherung gemacht, wie der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, Michael Diem, und Herwig Bauer, Geschäftsführer und Intendant des Poolbar-Festivals, berichten. Inzwischen nehmen sie die Expertise des Risikospezialisten Greco International in Anspruch.
Schaden kalkulierbar
“Unser Ziel ist es natürlich, die Aufführungen auf dem See” durchzuführen, erklärt Michael Diem. Das gelinge auch sehr gut, doch das Wetterglück verlässt die Festspiele das eine oder andere Mal. Muss eine Aufführung innert der ersten Stunde abgesagt werden, bekommen rund 5000 Besucher – ausgenommen jene, die ein Ticket für Haus und See haben – das Geld zurück. Nicht nur das Publikum muss entschädigt werden, “auch alle Mitwirkenden bekommen ihre Gage”, berichtet Diem.

“Mit einer guten, umfassenden Versicherung wird der Schaden kalkulierbar” und man könne ohne wirtschaftlichen Druck entscheiden, was am besten sei. “Das entledigt uns von enorm viel Stress.” Die Festspiele haben eine richtige “Wetterküche”, in der im Vorfeld mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten und Prognosen gearbeitet werde. Wird am Abend der Aufführung entschieden, dann pragmatisch und mit der Versicherung sei die Entscheidung auch gut argumentierbar.
Umfassende Expertise
Dass man auf das Know-how von Greco zurückgreife, darin sind sich Diem und Bauer einig, habe mit der umfassenden Expertise zu tun, “wir können uns darauf verlassen, dass alle Eventualitäten abgedeckt sind.” Und Jürgen Gmeiner, stv. Regional Manager Stellvertreter von Greco Vorarlberg, erklärt: “Wir haben große Erfahrungen in Sachen Veranstaltungsversicherungen und die entsprechenden Instrumente, um das richtige Paket zu schnüren, und auf dieser Basis führen wir auf Augenhöhe die Gespräche mit den Versicherungen.”

Bei der Poolbar versichert man seit der Corona-Krise die großen Acts, auch mussten aufgrund der sich mehrenden Extremwetterereignisse bereits zweimal Konzerte evakuiert werden. Es sind auch die Bands, die eine Versicherung wünschen. “Damit wird so eine Absage nicht zur totalen Katastrophe”, erklärt Bauer. Es gebe verschiedene Modelle für Open-Air-Veranstaltungen, so der Poolbar-Capo, das betreffe auch Ausfälle oder No Shows von Bands. “Den größten Unterschied machen die Honorare der Bands.” Er rate jedem Unternehmen, die Versicherung zuzukaufen, denn wie man auch bei anderen Festveranstaltungen beobachten könne, kann sich ein Wetterereignis oder ein Unfall schnell zum finanziellen Fiasko entwickeln. Und schließlich gehe es auch um die Schadensabwicklung – “Das muss ein Profi machen.”