Diese Firma setzt auf Bludenz und die Energiewende: Baubeginn für Hauptquartier

Markt / HEUTE • 16:42 Uhr
Dieffenbacher Energy Bludenz
Städtebaulicher Akzent für die Bludenzer Innenstadt: Die Architekten Ursula und Marcus Ender formulierten zugleich die Schnittstelle zwischen großmaßstäblichen Gewerbebauten und der kleinteiligen, teils historisch geprägten Villenstruktur. FA/AE Architektur

Innovative Energielösungen sind auch oder gerade in unwägbaren Zeiten für viele Unternehmen attraktiv. Das zeigt sich Bludenzer beim Kraftwerkbauer Dieffenbacher, der in ein neues Hauptquartier investiert.

Bludenz, Eppingen Anfang 2026 hat der baden-württembergische Maschinen- und Anlagenbauer Dieffenbacher das Bludenzer Unternehmen Bertsch Energy gekauft, eine damals auch für das deutsche Unternehmen durchaus große Investition, die sich gut entwickelt, wie Lukas Langer, CFO der Dieffenbacher Gruppe, am Montag im Gespräch mit den VN betont. Angereist ist Langer zum Spatenstich für das neue Hauptquartier von Dieffenbacher Energy, das in Bludenz errichtet wird (die VN berichteten).

Dieffenbacher Spatenstich
Für den Standort Bludenz ein erfreuliches Ereignis: Spatenstich für das neue Dieffenbacher-Energy-Hauptquartier in der Fohrenburgerstraße. VN

Die Suche nach dem richtigen Grundstück erwies sich, so Axel Dieffenbacher, Immobilienexperte im Familienunternehmen und früher Mitglied der Geschäftsleitung, durchaus als herausfordernd. Denn eines war für die Unternehmerfamilie – Lukas Langer zählt bereits zur fünften Generation – wichtig: Man suchte am Standort Bludenz nach einer entsprechenden Immobilie, wollte, wie Langer beim Spatenstich bekräftigte, ein Bekenntnis zum Standort und zu den derzeit knapp über 100 Mitarbeitern des Energiespezialisten setzen. “Denn es sind die Mitarbeiter und ihr Know-how, die ein Unternehmen ausmachen”, so Langer.

Bekenntnis zum Standort

Das Bekenntnis zum Standort freut natürlich auch Bürgermeister Simon Tschann, wird dadurch doch der Standort Bludenz durch einen Hightech-Energiespezialisten mit entsprechend positiven Perspektiven gestärkt.

Dieffenbacher Neubau Bludenz
Das Gebäude schafft den Spagat zwischen Villenviertel stadteinwärts und Gewerbegebiet stadtauswärts. FA

Das vierstöckige Bürogebäude von Dieffenbacher Energy mit großer Dachterrasse wird auf 1500 Quadratmetern eine Nettonutzfläche von 2270 Quadratmetern und Platz für rund 145 Arbeitsplätze und damit die Möglichkeit für die weitere Expansion bieten. “Der neue Firmensitz setzt am Kreuzungsbereich von Fohrenburg- und Werdenbergerstraße in Bludenz einen klaren städtebaulichen Akzent”, betont Architektin Ursula Ender. “Er markiert den Auftakt ins Villenviertel stadteinwärts und formuliert zugleich die Schnittstelle zwischen großmaßstäblichen Gewerbebauten und der kleinteiligen, teils historisch geprägten Villenstruktur.” Die Aufträge wurden an Unternehmen in der Region vergeben, betonen die Vertreter der Dieffenbacher Gruppe.

“Enorm wichtiger Schritt”

Auf dem Gelände werden außerdem 30 Fahrrad- und elf E-Bike-Stell- und Ladeplätze entstehen. Die Tiefgarage bietet Platz für 50 Autos. “Das neue Bürogebäude ist ein enorm wichtiger Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens”, betont auch Wolfgang Lashofer, Geschäftsführer von Dieffenbacher Energy in Bludenz. Bis zum Umzug nutzt Dieffenbacher weiter den derzeitigen Firmensitz in Bludenz als Mieter. Mit der Fertigstellung des Neubaus, die in der ersten Jahreshälfte 2027 erfolgen soll, werden alle Arbeitsplätze an den neuen Standort verlegt. Investiert werden rund zwölf Millionen Euro in das neue “Kompetenzzentrum” für die Dieffenbacher Energy GmbH, die sich in den vergangenen zwei Jahren äußerst positiv entwickelt habe.

“Kontinuierliche Steigerung”

Bereits 2024 steuerte “die Bludenzer” etwa zehn Prozent zum Umsatz der gesamten Firmengruppe, die insgesamt rund 1900 Mitarbeiter beschäftigt, bei. Heuer werden es voraussichtlich 20 Prozent sein, informiert Geschäftsführer Wolfgang Lashofer. Treiber für die Umsatzsteigerung seien vor allem Großprojekte für Kunden in der DACH-Region wie Schoellershammer und den Energiekonzern EnBW in Deutschland, Schilliger Holz in der Schweiz oder die Voestalpine in Österreich. Darüber hinaus liefert der Kraftwerksbauer aktuell ein biomassebefeuertes Kraftwerk an einen Holzwerkstoffhersteller in den USA. Das Kraftwerk ist Teil einer gesamten Holzbearbeitungslösung, die von der Dieffenbacher Gruppe realisiert wird, “eine Synergie, die uns von Anfang an vorschwebte”, so CFO Langer.

Fakten

Investition: rd. 12 Millionen Euro

Arbeitsplätze: ca. 145

3 Tiefgeschoße mit rund 50 Parkplätzen
4 bis 5 oberirdische Geschoße
Nettonutzfläche (ohne Garagenflächen): ca. 2270m2
Baustart: Herbst 2025
Fertigstellung: Frühsommer 202