Weltpremiere in Dornbirn: Neue Ära im umweltfreundlichen Bau

Markt / 14.10.2025 • 15:07 Uhr
Weltpremiere in Dornbirn: Neue Ära im umweltfreundlichen Bau
Dank moderner Technik wächst der Bau im Dornbirner Wallenmahd mit klimafreundlichem Beton rasch.FA

Beton trägt rund acht Prozent zum CO2-Ausstoß auf der Erde bei. Die Bauwirtschaft sucht nach Alternativen. Jetzt wird in Dornbirn weltweit erstmalig eine neue Methode angewandt. Kann sie einen entscheidenden Impuls geben?

Dornbirn Seit Ende Juni entsteht im Dornbirner Ortsteil Wallenmahd ein modernes Heizwerk, ein Meilenstein in Richtung nachhaltiger Energieversorgung und ein wichtiger Schritt in der Umsetzung des Dornbirner Klima-Fahrplans. Das Projekt wird von der privaten EnergieWerk Ilg GmbH betrieben, die damit ihre bestehenden Energieerzeugungsanlagen um ein neues, modernes Heizwerk erweitert. Und es wären nicht die Pioniere Tobias und Bernhard Ilg, wenn sie nicht schon beim Bau des Werkes auf Nachhaltigkeit achten würden.

Weltpremiere in Dornbirn: Neue Ära im umweltfreundlichen Bau
Tobias Ilg zählt zu den Pionieren in der Entwicklung klimafreundlichen Betons und ist Mitgründer und Gesellschafter des Unternehmens Carstorcon, welches das Kohlenstoffadditiv Clim@Add entwickelt hat und vertreibt.FA

Ein zentrales Merkmal der neuen Energiezentrale ist der weltweit erstmalige kombinierte Einsatz von Klimabeton mit dem CO₂-negativen Zusatzstoff Clim@Add und einer innovativen Gleitschalungstechnik. Die Verbindung dieser beiden Technologien macht die Energiezentrale zu einem Vorzeigeprojekt für klimafreundliches Bauen. Durch Zugabe von Clim@Add, einem CO₂-negativen Kohlenstoffadditiv, wird nämlich Kohlenstoff dauerhaft im Beton fixiert. “So entsteht eine stabile Kohlenstoffsenke im Baukörper, die aktiv zur Reduktion atmosphärischen CO₂ beiträgt”, erklärt Tobias Ilg im Gespräch mit den VN. Das Dornbirner Unternehmen, entstanden aus dem seit Generationen von der Familie geführten landwirtschaftlichen Betrieb, ist übrigens auch Mitgründer des inzwischen international tätigen Unternehmens Carstorcon mit Sitz in Deutschland, welches das CO₂-negative Kohlenstoffadditiv Clim@Add entwickelt hat und vertreibt.

Anspruchsvolles Verfahren

Die Firma Expressbeton setze den klimafreundlichen Beton gezielt in ihren Anwendungen ein, so Ilg weiter. Ergänzt werde diese nachhaltige Bauweise beim Bau des Heizwerkes durch den Einsatz moderner Gleitschalungstechnik und das, wie gesagt, erstmals überhaupt. Diese ermöglicht eine durchgehende, schnelle und hochpräzise Ausführung der Bauarbeiten bei geringstem Schalungseinsatz und verkürzt die Bauzeit erheblich. Umgesetzt wird dieses anspruchsvolle Verfahren von der Vorarlberger Firma Bitschnau Gleit- & Schalungstechnik. In den letzten Tagen konnte man zusehen, wie das Heizwerk, das 2026 in Betrieb gehen soll, wächst. Mit der Betonierung der Wände wurde vor knapp zehn Tagen begonnen, bis heute sind sie auf 16 Meter gewachsen. Bereits im November 2025 können die ersten Anlagenteile geliefert werden.

Das neue Heizwerk im Wallenmahd setzt mit Klimabeton ein Zeichen, doch nicht nur damit: Regionale Partner sorgen auch bei der Errichtung für eine bessere CO₂-Bilanz. “Die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, technisches
Verständnis und Erfahrung für komplexe Energieinfrastrukturprojekte zeichnen i+R als erfahrenen Generalunternehmer aus. “Die Energiezentrale Wallenmahd zeigt, wie sich anspruchsvolle technische Anforderungen, nachhaltige Baustoffe und regionale Wertschöpfung in einem Gesamtkonzept vereinen lassen”, fasst denn auch Mario Bischof, Geschäftsführer i+R Industrie- und Gewerbebau GmbH, das Projekt zusammen.

Portfolio verdoppelt

Dank der CO₂-neutralen Biomassefeuerung im Heizwerk Wallenmahd
kann jährlich der Ausstoß von rund 22.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Mit einer jährlichen Gesamtwärmeproduktion von 79.000 MWh wird das Portfolio
erneuerbarer Wärmeerzeugung des EnergieWerk Ilg verdoppelt.