Einfamilienhausmarkt in Vorarlberg erholt sich – Preise geben nach

Markt / HEUTE • 11:22 Uhr
Einfamilienhausmarkt in Vorarlberg erholt sich – Preise geben nach

Nach Jahren der Zurückhaltung zieht die Nachfrage wieder an.

Schwarzach Nach längerer Zeit gibt es wieder positive Signale für Hauskäufer in Vorarlberg. Erstmals seit 2019 wurde im ersten Halbjahr 2025 wieder ein Wachstum am Einfamilienhausmarkt verzeichnet. Laut aktuellem Remax-Immobilienspiegel wurden 135 Häuser verkauft – um 21,6 Prozent oder 24 Objekte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit liegt die Zahl zwar noch 47 Einheiten unter dem Zehnjahresschnitt, zeigt aber eine klare Trendwende.

Auch österreichweit erreicht die Zahl der verbücherten Einfamilienhäuser wieder das Niveau von vor fünf Jahren: 5053 Objekte wurden im ersten Halbjahr 2025 verkauft, 2020 waren es 5017.

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Parallel zur steigenden Verkaufsmenge legte auch der Umsatz zu – wenn auch moderater. Mit 88 Millionen Euro liegt er um 9,1 Prozent über dem Vorjahr und damit nahezu auf dem Niveau von 2023 (90 Mio. Euro). Zur Umsatzspitze aus dem ersten Halbjahr 2022 mit 113 Millionen Euro fehlen allerdings noch knapp 22 Prozent.

Preise gehen nach unten

Während die Verkaufszahlen steigen, bewegen sich die Preise nach unten. Der typische Einfamilienhauspreis in Vorarlberg sank von 709.360 Euro (2023) über 694.760 Euro (2024) auf aktuell 617.842 Euro – ein Rückgang um 11,1 Prozent binnen eines Jahres.

In zwei der vier Bezirke nahmen die Verkäufe zu, einer blieb stabil, einer verzeichnete einen Rückgang. Die Spitzenposition teilen sich Bregenz und Feldkirch mit jeweils 47 Verkäufen, Dornbirn bleibt mit 24 Abschlüssen konstant, Bludenz fällt auf 17 Einheiten zurück.

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Die Gründe für die wachsende Nachfrage seien vielfältig, erklärt Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer: „Das aktuelle Zinsniveau, die temporären Gebührenbefreiungen für Grundbuchseintragungen, ein gewisser psychologischer Gewöhnungseffekt sowie inflationsbedingte Einkommenssteigerungen und Preiskorrekturen in den vergangenen Jahren haben dazu geführt, dass viele ihre Zurückhaltung beim Hauskauf aufgegeben haben.“

Bestand statt Neubau

Zudem sei der Neubau für viele Interessenten kaum mehr leistbar, so Reikersdorfer weiter: „Wer früher auf ein Grundstück plus Neubau gesetzt hätte, weicht heute vermehrt auf Bestandsimmobilien aus.“