Börsentipp: Aktien und Gold

Experte Jürgen Rupp (Raiffeisen Landesbank) über den Vergleich der Anlageklassen.
Bregenz In den vergangenen 40 Jahren haben sich sowohl der MSCI-World-Aktienindex als auch Gold als attraktive Anlageklassen gezeigt. Seit 1985 erzielte der MSCI World eine durchschnittliche Jahresrendite von über 9,50 %, während der Goldpreis im selben Zeitraum jährlich um 6,50 % zulegen konnte.
Zwar weisen Aktien eine höhere Schwankungsbreite auf als Gold, bieten dafür aber auch größere langfristige Renditechancen. Sowohl Aktien als auch Gold sind reale Sachwerte. Aktien bieten langfristig hohe Renditen durch Unternehmensgewinne, Dividenden und Kurssteigerungen. Gold hingegen überzeugt durch seine Stabilität in Krisenzeiten und seinen historisch gesicherten Werterhalt. Es wirft zwar keine laufenden Erträge ab, dient aber als wertstabiler Anker in unsicheren Zeiten.
Diese Woche zeigte jedoch auch Gold seine volatile Seite. Am Mittwoch verzeichnete der Goldpreis den stärksten Tagesverlust seit über zwölf Jahren. Nach einem Rekordhoch von über 4380 USD je Unze fiel der Preis abrupt um rund 7 % auf etwa 4082 USD. Nach einem beeindruckenden Anstieg von 60 % seit Jahresbeginn dürften die nachlassenden Spannungen im US-chinesischen Handelskonflikt kurzfristig Argumente für Gewinnmitnahmen geliefert haben.
In der modernen Vermögensverwaltung gilt, neben Anleihen, die Kombination von Aktien und Gold als bewährte Strategie zur Risikostreuung und Stabilitätssteigerung. Beide Anlageklassen reagieren unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen und ergänzen sich daher ideal in einem Portfolio.
Studien zeigen, dass ein Goldanteil von etwa 10–15 % im Portfolio die Risiko-Rendite-Struktur deutlich verbessern kann. Ein ausgewogenes Portfolio mit Aktien für Wachstum und Gold sowie Anleihen für Stabilität bietet Anlegern eine robuste Grundlage, um sowohl von Chancen zu profitieren als auch Risiken abzufedern.