Drei Todesfälle und viele offene Fragen

Los Angeles Im Jahr 2000 wurde US-Autorin Susan Berman in ihrem Haus bei Los Angeles umgebracht. Nun steht Bermans früherer enger Bekannter Robert Durst vor Gericht. Am Mittwoch hat der Prozess gegen den Multimillionär mit der Geschworenenauswahl beginnen. Wie ein bizarres Thrillerdrehbuch liest sich die Geschichte des exzentrischen Angeklagten. Mit 76 Jahren ist er der Hauptakteur in einem vermutlich monatelangen Prozess in Los Angeles.
Der Millionär wird gleich mit drei Todesfällen in Verbindung gebracht: 1982 verschwand seine Ehefrau Kathleen McCormack spurlos im US-Bundesstaat Vermont. Die Polizei geht davon aus, dass sie tot ist, die Leiche wurde nie gefunden. 2001 wurden Leichenteile von Morris Black gefunden, einem damaligen Nachbarn von Durst in Texas. Durst kam vor Gericht, wurde jedoch 2003 freigesprochen. Durst verteidigte sich damit, bei einem Streit in Notwehr gehandelt zu haben.
Ein paar gemurmelte Sätze katapultierten Durst im März 2015 wieder ins Rampenlicht. Bei einem Fernsehinterview für eine TV-Dokumentation über sein Leben fing das Ansteckmikrofon ein Selbstgespräch Dursts auf der Toilette auf. „Nun ist es soweit. Sie haben dich“, murmelt er zu sich. „Was zur Hölle habe ich getan? Na klar – ich habe sie alle umgebracht.“