“Viele sind am Rande ihrer Existenz”

Die Pandemie trifft auch die deutsche Musikszene hart.
Berlin Egal was kommt, es wird gut, sowieso.“ Textzeilen wie diese von Sänger Mark Forster stehen für eine lebensfrohe, gut gelaunte Popwelt. Doch die Corona-Epidemie ließ Musiker hierzulande zunächst verstummen – und eben nichts Gutes ahnen. Konzerte mussten und müssen verschoben oder komplett abgeblasen werden. Viele in der Musikwelt fürchten um ihre Existenz. „Es ist Wahnsinn, was hier gerade abgeht“, sagt Popsänger Sasha (48) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Der Musiker musste seine fürs Frühjahr geplante „Schlüsselkind“-Tour komplett absagen. Neue Termine im Herbst habe er nicht gefunden, schließlich verschieben unzählige Künstler derzeit ihre Gigs. Außerdem: Wer kann schon sagen, ob dann wieder gespielt werden kann?
Lösungen suchen
„Es trifft ja nicht nur mich und die Kollegen, sondern vor allem Techniker, Musiker, kleine Künstleragenturen oder Gastronomen“, sagt Sasha. „Wir müssen irgendwie zusehen, wie wir eine Lösung finden, um allen das Leben weiterhin zu erleichtern und überhaupt möglich zu machen.“ Viele stünden am beruflichen Abgrund. „Keine Aufträge mehr zu bekommen, heißt im Zweifel auch, keine Miete mehr zahlen und die Familie nicht ernähren zu können.“ Im für Musiker so wichtigen Sommer sind Festivals und Open-Air-Auftritte geplant – noch. In der heutigen Musikszene, in der die Erlöse durch Plattenverkäufe und Streaminganbieter eher gering sind, hängt ein Großteil der Einnahmen von Konzerttickets und dem Merchandising bei Auftritten ab.