„Stehe nicht so gern im Mittelpunkt“

Menschen / 09.04.2020 • 22:02 Uhr
Harald Krassnitzer hat für eine Rolle als Amtsrichter Gesetzbücher gewälzt. APA
Harald Krassnitzer hat für eine Rolle als Amtsrichter Gesetzbücher gewälzt. APA

Harald Krassnitzer über seine neue Rolle als Amtsrichter und seinen bevorstehenden 60. Geburtstag.

Wien Ferien vom „Tatort“: Am Karfreitag kommt Harald Krassnitzer in einer neuen Rolle auf die Bildschirme. In der bayerischen Serie „Über Land“ wird er, als Richter Hans Bachleitner, Nachfolger des von Franz Xaver Kroetz verkörperten Amtsrichters Max Althammer.

Laut Drehbuch stirbt Ihr Vorgänger. Wollte Franz Xaver Kroetz nicht mehr?

KRASSNITZEr Offensichtlich, aber ganz genau habe ich das nie in Erfahrung gebracht. Für meine Zusage war entscheidend, dass es mir eine Freude war, einmal mit Franz Xaver Bogner arbeiten zu dürfen, der für Regie und Drehbücher von „Über Land“ zuständig ist. Im konkreten Fall gibt es auch eine lustige Konstellation mit der jungen Fahrerin Frieda Mirko, die Hans Bachleitner auf Wunsch seines Vorgängers übernehmen muss.

 

Besagte Frieda, gespielt von Maria Simon, bringt Sie gleich mächtig in die Bredouille. Wie reagieren dann Sie als Richter?

KRASSNITZER Bachleitner ist ein recht kantiger Mann, ganz anders als der „Tatort“-Kommissar Moritz Eisner. Er hat einen starken Gerechtigkeitssinn, ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein, das sich im Wesentlichen auf das Gesetzbuch stützt. Die junge Chauffeurin hingegen handelt eher aus dem Bauch.

 

Was ist mittlerweile beim „Tatort“ los?

KRASSNITZER Die Dreharbeiten zur aktuellen Folge haben wir vor 14 Tagen aus bekannten Gründen abbrechen müssen. Wir hoffen, dass wir ab Mitte Mai wieder loslegen können.

 

Die unfreiwilllige Pause verbringen Sie mit Ihrer Familie im Domizil in Wuppertal. Dem Vernehmen nach mit viel Holzhacken?

KRASSNITZER Nicht nur. Auch mit Spazierengehen, und außerdem liegen drei Bücher auf meinem Nachtkästchen.

 

Heuer bahnt sich auch ein Jubiläum an. Am 10. September werden Sie 60. Wie werden Sie feiern?

KRASSNITZER Das wissen wir ja nie.

 

Klingt sehr pessimistisch?

KRASSNITZER Wundert Sie das? Anhand dessen, was wir gerade jetzt erleben, merken wir ja, wie verletzlich wir sind. Abgesehen von all dem war ich nie einer, der sehr auf seine Geburtstage reflektierte. Ich ziehe mich lieber zurück.

 

Und was ist, wenn andere etwas für Sie planen?

KRASSNITZER So was geht ja nicht, ohne Rücksprache mit dem Betroffenen. Und man weiß, dass ich nicht so gerne im Mittelpunkt stehe. Ich selbst hätte mir für mich vielleicht eine Reise einfallen lassen, doch ich glaube nicht, dass die noch in diesem Jahr stattfinden kann. LH