„Es wird hochdramatisch“

Menschen / 13.05.2020 • 21:36 Uhr
Als Professor T. unterstützt Matthias Matsche die Kölner Polizei bei besonders kniffligen Fällen. ZDF/Martin Rottenkolber
Als Professor T. unterstützt Matthias Matsche die Kölner Polizei bei besonders kniffligen Fällen. ZDF/Martin Rottenkolber

Matthias Matschke über das Serien-Aus von „Professor T.“ und Einweghandschuhe.

Berlin Seit mehreren Jahren spielt er den ebenso genialen wie neurotischen Kriminalpsychologen, doch jetzt ist Schluss: Zum letzten Mal schlüpft Matthias Matschke in der ZDF-Serie „Professor T.“ in die Rolle des schrägen Jasper Thalheim, der aus Angst vor Keimen schon lange vor Corona stets mit Einweghandschuhen herumlief.

 

Herr Matschke, die Krimiserie „Professor T.“ mit Ihnen in der Titelrolle endet nach der neuen Staffel. Warum dieses Aus nach nur drei Jahren?

Matschke „Professor T.“ war schon immer als Miniserie angelegt, in der wir eine abgeschlossene Geschichte erzählen. Ich bin überzeugt davon, dass gute Geschichten zu Ende erzählt werden müssen und nicht in einer Fernseh-Ewigkeitsschleife leben sollten, in der sich alles fortwährend wiederholt.

 

Wie geht die Geschichte aus? Legt Jasper Thalheim am Ende die Handschuhe ab und ist alle seine Neurosen los?

Matschke Das ist natürlich sein großer Wunsch – dass er ein anderer werden kann. Natürlich werde ich jetzt nicht verraten, ob das klappt, aber es wird hochdramatisch. Wir haben uns etwas ausgedacht, womit die Zuschauer auf keinen Fall rechnen, die letzten beiden Episoden sind meine absoluten Lieblingsfolgen.

 

Der Professor trägt aus Angst vor Keimen Einmalhandschuhe – das ist in Zeiten von Corona nichts Ungewöhnliches mehr…

Matschke Ich habe es sehr zu schätzen gelernt, solche Handschuhe zu tragen. Natürlich muss man sie sehr oft wechseln und natürlich hilft auch Händewaschen. Aber ich fühle mich ein bisschen sicherer damit, wenn ich zum Einkaufen raus muss. Meine Handschuhe sind schwarz, nicht blau wie die des Professors. Auch einen Mundschutz habe ich schon lange, bevor es zur Pflicht wurde, getragen.

 

Auf welche Rolle werden Sie öfter angesprochen, auf Jasper Thalheim oder Hagen, den schluffigen Halbbruder von Bastian Pastewka in der Serie „Pastewka“?

Matschke Es gibt Crossover-Zuschauer, die beide Serien kennen und mich darauf ansprechen. Aber im Großen und Ganzen sind es unterschiedliche Zuschauergruppen, die Leute sprechen mich entweder an mit „Du bist mein Hagen!“ oder „Sie sind der Herr Professor“.

 

Und welche Rolle hat Ihnen mehr Spaß gemacht?

Matschke Da verweigere ich die Aussage (lacht). Ich liebe beide Figuren, und die Serie „Pastewka“ ist ein echter Sonderfall. Es war wirklich ein Ereignis, das jahrelang machen zu dürfen. Wir sind auch alle Freunde geworden, die ganze „Pastewka“-Mischpoke ist auch im echten Leben eine Mischpoke.

 

Aber den „Pastewka“-Film, den sich so viele Fans wünschen, wird es dennoch nicht geben?

Matschke Ich hoffe nicht. Wie gesagt: Eine gute Geschichte braucht ein gutes Ende, und das hatten wir bei der letzten Staffel von „Pastewka“.

 

Nach dem Ende von „Professor T“ und „Pastewka“ sowie Ihrem Ausstieg beim „Polizeiruf 110“: Welche neuen Projekte gibt es?

Matschke Die Frage muss man sozusagen post und ante Corona beantworten. Wäre alles normal, würden Sie mich schon beim Drehen von „Friedrichstadtpalast“ erwischen…

 

. . . der großen ZDF-Eventserie von Uli Edel mit Stars wie Ihnen und Heino Ferch, die eigentlich für 2021 vorgesehen ist . . .

Matschke Genau. Ich wäre außerdem in Vorbereitung für ein großes Projekt im August und eine kleinere Sache fürs ZDF, also mein Drehplan wäre voll. Doch wegen der Pandemie gibt es gerade gar nichts zu tun. Alles ist gestoppt und im Ungewissen.

 

Sie haben sich auch als Fotograf einen Namen gemacht. Sind Sie zurzeit oft auf Fotosafari in Berlin unterwegs?

Matschke Leider nein, weil ich meine Kamera in einem Carsharing-Auto vergessen habe und der Finder oder die Finderin sie nicht als Fundstück gemeldet hat. Ich weiß nicht, wie ich Idiot die Kamera liegen lassen konnte, die mein ein und alles war. 200 ungesicherte Bilder sind verloren. Seitdem fotografiere ich nicht – höchstens mit dem Handy. ski

Vierte und letzte Staffel ab 15. Mai, immer freitags um 20.15 im ZDF.