Clooney und andere Stars kämpfen gegen Rassismus

Menschen / 02.06.2020 • 21:50 Uhr

„Unsere Pandemie“: Hollywood-Stars
teilen ihre Angst,
ihre Wut.

Los Angeles Superstars gehen auf die Straße, sie skandieren mit Demonstranten, sie ergreifen bei Kundgebungen das Wort. Die Coronakrise sorgte auch in Hollywood wochenlang für eine Schockstarre, nun wehren sie sich gegen das, was George Clooney als „unsere Pandemie“ beschrieb: „Wir sind alle infiziert und in 400 Jahren haben wir noch keinen Impfstoff gefunden.“ In einem eindringlichen Essay schreibt der 59 Jahre alte Oscar-preisträger bei der Nachrichten-Plattform „The Daily Beast“ am Montag über systemischen Rassismus, Ungleichbehandlung und Polizeibrutalität gegen Schwarze in den USA.

„Es bestehen kaum Zweifel, dass George Floyd ermordet wurde“, sagt der Star über den Tod des 46-jährigen Afroamerikaners nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis vor einer Woche.

Gemeinsame Empörung

Floyds schockierender Tod hat Hollywood aufgerüttelt. Oscar-preisträger Jamie Foxx („Ray“) war am Montag in San Francisco an der Seite der schwarzen Bürgermeisterin London Breed mit einem symbolischen Kniefall bei einem „Kneel-in“ dabei. Schauspielerin Ellen Page teilte am Montag ein Video von einem friedlichen Protest am New Yorker Time Square, Paris Jackson trug am Wochenende ein Schild mit der Aufschrift „Frieden, Liebe, Gerechtigkeit“ durch die Straßen von Los Angeles.

Andere Stars berichteten von Übergriffen der Polizei, die sie am Rande friedlicher Demos erlebt hätten. Sie sei bei Protesten in Los Angeles von Gummigeschossen und Tränengas getroffen worden, schrieb Sängerin Halsey auf Twitter. Schauspieler John Cusack (53) postete auf Twitter verwackelte Bilder von einer Demo in Chicago, auf dem bedrohliches Gebrüll zu hören ist.

Selten haben sich so viele Promis unterschiedlichen Alters, verschiedener Hautfarbe und Herkunft geschlossen hinter eine Sache gestellt, von Justin Bieber, Arnold Schwarzenegger, Celine Dion, Jennifer Lopez, John Legend, Kim Kardashian, Katherine Heigl bis Beyoncé.

Der gemeinsame Tenor ist Empörung über Polizeibrutalität, Missachtung von Bürgerrechten und die Benachteiligung von Minderheiten. Auch die US-Musikindustrie reagierte und rief für Dienstag einen „Blackout Tuesday“ aus. Zahlreiche Stars reagierten und veröffentlichten komplett schwarze Bilder unter anderem bei Instagram.

Protestlied

Mit einem Protestlied gegen Rassismus und Polizeigewalt hat der zwölfjährige Afroamerikaner Keedron Bryant Aufsehen in den sozialen Medien erregt. In dem 50-sekündigen Instagram-Video, das bis Montag rund 2,8 Millionen mal „geliked“ wurde, singt der Junge unter anderem von der Herausforderung, als „junger schwarzer Mann“ standhaft zu bleiben gegen alltägliche Diskriminierungen. Prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige US-Präsident Barack Obama (58), Basketball-Star LeBron James (35), die Schauspielerin Eva Longoria (45) und die Sängerin Janet Jackson (54) teilten das Video auf ihren Instagram-Konten. Obama sprach von einem „kraftvollen Song“, mit dem Bryant die Frustrationen beschreibe, die er fühle.