Es darf wieder gedreht werden

Menschen / 09.06.2020 • 22:16 Uhr
Schauspielerin Barbara Wussow freut sich wieder drehen zu können, wie sie im Gespräch verriet. VN
Schauspielerin Barbara Wussow freut sich wieder drehen zu können, wie sie im Gespräch verriet. VN

Barbara Wussow startet nach Corona-Lockdown wieder mit dem “Traumschiff”-Dreh.

Wien Aufatmen bei den Film- und TV-Produktionsfirmen: Schon jetzt im Juni darf wieder gedreht werden. Zu Lande und auch zur See – erfährt man von Barbara Wussow (59), die wieder zurück nach Barcelona fliegt, um als Hoteldirektorin Hanna Liebhold noch fällige Szenen auf der MS Amadea für „Das Traumschiff“ zu kurbeln.

„Am 1. März“, erzählt die Wienerin, „sind wir damals aufs Schiff gegangen und konnten die in Kapstadt geplante Folge zur Gänze unter Dach und Fach bringen. Am 13. März ist dann der Corona-Lockdown passiert, die Dreharbeiten mussten abgebrochen werden. Da alle Häfen geschlossen wurden, haben wir die Strecke Panama – Bremerhaven faktisch ohne Pause zurückgelegt. Wir fuhren durch die Karibik und über den Atlantik bis Bremerhaven. Im Golf von Biskaya wurde es noch einmal gruselig, vier Tage und Nächte bei Windstärke zehn. Da hat es uns ordentlich gebeutelt.“ Unter den Passagieren, die inzwischen über die Corona-Gefahren informiert waren, herrschte bewundernswerte Disziplin: „Wir hatten Nähmaschinen an Bord, und es wurde gefragt, wer damit umgehen kann. Da unter Kreuzfahrt-Passagieren üblicherweise viele ältere Damen sind, war dies kein Problem, und so kam, mit Tischdecken und Servietten als Grundmaterial, eine rege Maskenproduktion ins Laufen. 1200 Menschen waren an Bord, und alle haben die Überfahrt gesund überstanden. Es gab nicht einmal einen einzigen Fall von Schnupfen.“

Mit 20 anderen Passagieren wurde Barbara Wussow schließlich mit Bus von Bremerhaven nach München transportiert: „An der Grenze in Freilassing wartete bereits mein Mann Albert Fortell auf mich – er durfte zwar nicht rüber, aber mich ließen sie durch, nachdem ich die Verpflichtung für 14 Tage Quarantäne unterschrieben hatte. Die hatte ich zuvor eh schon fast zur Gänze auf der MS Amadea verbracht.“ Zu Hause in Wien-Döbling ging es aber, mit Familie, natürlich weiter, auch, weil es ja keinerlei berufliche Aktivitäten geben konnte. „Fad“, sagt Barbara, „ist mir dennoch nicht geworden. Ich habe Gartenarbeit gemacht, Gartenmöbel gestrichen, viel gekocht, auch Marmelade eingekocht. Ein weiterer Vorteil war natürlich, dass ich so viel Zeit mit der Familie verbringen konnte.“

Fehlendes nachgeholt

Das aktuelle Dreh-Timing: „Das Schiff liegt jetzt in Barcelona vor Anker. Wir wohnen im Hotel und gehen täglich für die Filmerei an Bord. So, wie wenn wir in ein Studio fahren würden. Damit ist garantiert, dass alle noch fehlenden Szenen nachgeholt werden, und es gibt für die Ausstrahlung keinerlei Verzögerungen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kommt die Folge Kapstadt auf die Bildschirme, am Neujahrstag die Folge Seychellen.“ Improvisiert werden muss nur bei „Kreuzfahrt ins Glück“: „Kein Problem für die Schiffs-Teile, aber als Landziele waren Spanien und Griechenland geplant. Die Produktion muss sich nun wohl andere Landgegenden ausdenken, aber das ist zu schaffen. Weiter geht es für mich bald mit den Aufnahen zur Langzeitserie ‚Um Himmels willen’. Ich brauch’s nicht extra zu sagen, wie glücklich all meine Kollegen und ich darüber sind.“ LH

„Das Schiff liegt in Barcelona. Wir wohnen im Hotel und gehen für die Filmerei an Bord.“