Rowling Opfer häuslicher Gewalt

Die britische Autorin äußerte sich erstmals öffentlich zu Übergriffen in ihrer ersten Ehe.
London Die britische Autorin J.K. Rowling (54) hat zum ersten Mal über sexuelle Übergriffe und Missbrauch in einer früheren Ehe gesprochen. “Ich stehe nun seit mehr als zwanzig Jahren im Blickpunkt der Öffentlichkeit und habe nie öffentlich darüber gesprochen, dass ich eine Überlebende von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen bin”, schrieb Rowling in einem Essay auf ihrer Webseite. Sie schäme sich nicht für diese Dinge, die ihr passiert seien. Dass sie nicht darüber spreche, liege daran, dass es traumatisch sei, die Dinge erneut zu erleben, schrieb die “Harry-Potter”-Autorin. “Die Narben, die Gewalt und sexuelle Übergriffe hinterlassen haben, verschwinden nicht – egal wie sehr man geliebt wird und wie viel Geld man verdient hat.”
Nach eigenen Angaben gab sie diese Informationen preis, um ihre umstrittenen Kommentare zu Transgender-Frauen zu erklären, um die es in den vergangenen Tagen einigen Wirbel gegeben hatte.
“Ohrfeige tut mir nicht leid”
Nachdem Rowling sich als Opfer von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch offenbart hatte, veröffentlichte die “Sun” am Freitag unter der Überschrift “Ich habe JK geschlagen, und es tut mir nicht leid” ein Interview mit Rowlings erstem Ehemann Jorge Arantes und hat in Großbritannien Empörung ausgelöst. Arantes wurde in dem Artikel mit den Worten zitiert, er habe seine damalige Frau zwar geschlagen, “aber es gab keine andauernde Misshandlung. Es tut mir nicht leid, sie geohrfeigt zu haben”. Jane Keeper von der Organisation Refuge, die Opfern häuslicher Gewalt hilft, stufte die Überschrift als “ebenso unverantwortlich wie enttäuschend” ein. Damit mache sich die Zeitung zum Sprachrohr eines Täters, der seine Handlungen zu rechtfertigen versuche.