München „Das ist was für Dich, Laura: Junger Mann, 30, wünscht, eine unberührte Nichtraucherin zu ehelichen“. Als die Münchner „Tatort“-Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, 62) und Ivo Batic (Miroslav Nemec, 66) das erste Mal auf dem Bildschirm erscheinen, liest Batic im Auto Kontaktanzeigen vor und singt „Only You“. Leitmayr krümelt den Beifahrersitz voll und knutscht seine Freundin. Die Botschaft ist klar: Hier erscheinen zwei betont unkonventionelle Kriminalbeamte auf der Bildfläche.
Beide lockig, keiner grau. Zwei junge Wilde, weit entfernt von den grauen „Tatort“-Eminenzen, die sie heute sind. Ihr erster Fall mit dem Titel „Animals“ jährt sich an diesem Neujahrstag zum 30. Mal.
Der Film zeigt sie nicht etwa – wie das oft bei neuen „Tatort“-Kommissaren der Fall ist – an ihrem ersten Arbeitstag. Sie sind bereits Münchner Kommissare und Kollegen, so als seien sie das schon immer gewesen.
Dutzende Fälle rund um „Liebe, Sex und Tod“ (1997), „Starkbier“ (1999), den „Viktualienmarkt“ (2000) und „Die letzte Wiesn“ (2015) folgten auf „Animals“. Vom Amtsantritt bis zu ihrem 25. Dienstjubiläum vor fünf Jahren starben mehr als 150 Menschen im Münchner „Tatort“. Das macht im Schnitt mehr als zwei Tote pro Folge. Ivo Batic und Franz Leitmayr hatten in ihren ersten 25 Jahren jeweils acht Liebesgeschichten: Batic eine Beziehung und sieben Affären, Leitmayr drei Beziehungen und fünf Affären. Und es gab auch bemerkenswerte Gastauftritte – darunter Rio Reiser, Bela B. von den Ärzten, Rudolph Moshammer, Karl Moik und Die Toten Hosen.