Steuerschulden beglichen

Spaniens Altkönig Juan Carlos zahlt dem Fiskus vier Millionen Euro nach.
Madrid Der ehemalige spanische König Juan Carlos hat zur Abwendung eines Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung nach Medienberichten weitere vier Millionen Euro an den Fiskus gezahlt. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Carmen Calvo wertete die Nachricht als Beweis dafür, dass Spanien „ein funktionierendes Land“ sei, das „alle Bürger zur Verantwortung zieht“.
Unter Berufung auf Kreise der Justiz und der Steuerbehörden berichtete die Zeitung „El País“ am Freitag, das frühere Staatsoberhaupt habe mit der freiwilligen Nachzahlung eine Steuerschuld beglichen, die sich aus dem Erhalt von rund acht Millionen Euro ergeben habe. Das Geld habe ihm eine Stiftung bis zum Jahr 2018 unter anderem zur Bezahlung privater Reisen überwiesen.
Der in Spanien von Korruptionsvorwürfen und Justizermittlungen bedrängte Juan Carlos hat seine Heimat vor mehr als sechs Monaten verlassen und lebt seitdem im Wüstenemirat Abu Dhabi im Exil. Wegen des Verdachts auf Steuerbetrug und Geldwäsche hatte das Oberste Gericht im Juni Ermittlungen gegen den Ex-Staatschef eingeleitet. Für die vier Jahrzehnte, die er König war, genießt Juan Carlos zwar Immunität. Für eventuelle Delikte nach seiner Abdankung im Juni 2014 könnte das Oberste Gericht ihn aber auf die Anklagebank setzen.