Das Königshaus bricht sein Schweigen

Menschen / 09.03.2021 • 21:56 Uhr
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Queen meldet sich nach brisantem Interview zu Wort. Rassismus-Vorwürfe würden „sehr ernst“ genommen.

LondonNach dem Enthüllungsinterview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan hat der Buckingham-Palast am Dienstagabend sein Schweigen gebrochen. In einer Mitteilung im Auftrag von Queen Elizabeth II. (94) hieß es, die Königsfamilie nehme die Vorwürfe des Paares „sehr ernst“. Besonders den Vorwurf des Rassismus wolle man intern aufarbeiten. „Die ganze Familie ist traurig darüber, wie schwierig die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind“, hieß es weiter. Die angesprochenen Themen seien besorgniserregend. Obwohl sich die Erinnerung an die Vorfälle teilweise unterscheide, würden die Vorwürfe ernst genommen und von der Familie privat aufgearbeitet, hieß es weiter. „Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein“. Zuvor hatten sich führende Royals einem Bericht der BBC zufolge zu Krisensitzungen getroffen. Meghan und Harry hatten in dem Interview mit US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey schwere Vorwürfe gegen die Königsfamilie erhoben, ihr mangelnde Unterstützung vorgeworfen und sie rassistischer Gedankenspiele bezichtigt. Als sie mit Sohn Archie schwanger gewesen sei, habe es Bedenken gegeben, „wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird“, erzählte Meghan. Von welchem Royal diese Aussagen kamen, wollte das Paar nicht preisgeben – lediglich Queen Elizabeth II. (94) und ihr Mann Prinz Philip (99) wurden später ausgenommen. Die Ausstrahlung der Sendung im britischen Fernsehen hatte am Montagabend nach Angaben des Senders ITV mehr als elf Millionen Menschen an die Bildschirme gelockt.

Meghans Vater gab Interview

Meghans Vater Thomas Markle verteidigte die Royals gegen den Rassismusvorwurf. „Ich habe großen Respekt für die Royals, und ich denke überhaupt nicht, dass die britische royale Familie rassistisch ist“, sagte Markle dem britischen Sender ITV am Dienstagmorgen. Meghans Beziehung zu ihrem Vater gilt als zerrüttet und mündete sogar in einen Rechtsstreit, in dem es um private Briefe ging, die gegen ihren Willen veröffentlicht wurden. „Ich vermute und hoffe, dass es nur eine dumme Frage von jemandem war“, sagte der 76-jährige Thomas Markle. Der US-Amerikaner selbst ist weiß, Meghans Mutter ist schwarz. Der Vater bot seiner Tochter Meghan und Harry in seinem ITV-Interview an, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und sich zu treffen. Wenn er vor dem Paar direkt höre, werde er auch aufhören, mit den Medien zu sprechen, kündigte Markle an.

„Vernichtend“

Das Thema hatte die Schlagzeilen fast aller Zeitungen in Großbritannien am Dienstag dominiert. „Was haben sie getan?“, titelte beispielsweise die „Daily Mail“ zu einem Bild Meghans und Harrys. „Schlimmste royale Krise in 85 Jahren“, hieß es auf der Titelseite des „Daily Mirror“. Der „Guardian“ bezeichnete die Rassismusvorwürfe als „vernichtend“ und der „Daily Express“ titelte: „So traurig, dass es so weit gekommen ist.“

Meghan und Harry haben schwere Vorwürfe gegen britische Königsfamilie erhoben. Queen Elisabeth II. wurde später ausgenommen. AFP
Meghan und Harry haben schwere Vorwürfe gegen britische Königsfamilie erhoben. Queen Elisabeth II. wurde später ausgenommen. AFP