Queen empfing US-Präsident Biden und First Lady zum Tee

95-jährige Monarchin bat zur Audienz auf Schloss Windsor.
Windsor Die britische Königin Elizabeth II. hat am Sonntag US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden in Windsor empfangen. Das amerikanische Staatsoberhaupt und seine Frau reisten per Hubschrauber aus London an, nachdem sie in den vergangenen Tagen am G7-Gipfel in der englischen Grafschaft Cornwall teilgenommen hatten.
Die Königin trug ein rosafarbenes Kleid mit Blumenmuster und passendem Hut, als sie das US-Präsidentenpaar im Hof von Schloss Windsor begrüßte. Die First Lady hatte ein hellblaues Kostüm an. Bei strahlendem Wetter schritt Biden die Ehrengarde ab, bevor die 95-jährige Monarchin das Präsidentenpaar zum Tee empfangen sollte.
Biden und die Queen waren sich bereits am Freitagabend bei einem Empfang in Cornwall begegnet. Seine letzte Audienz liegt beinahe 40 Jahre zurück. Der damalige Senator war 1982 zu einem Treffen der amerikanisch-britischen Parlamentariergruppe nach Großbritannien gekommen.
Die Queen hat in ihrer langen Regentschaft seit 1952 schon viele US-Präsidenten kommen und gehen sehen. Die britische Königin hat in ihrer fast 70-jährigen Regentschaft alle US-Präsidenten seit Dwight Eisenhower getroffen mit Ausnahme von Lyndon Johnson, der während seiner Amtszeit nicht nach Großbritannien reiste. Biden ist bereits Nummer 13 und der erste, den sie ohne ihren kürzlich im Alter von 99 Jahren gestorbenen Mann Prinz Philip empfängt.
Obama und Trump
Barack Obama und die Queen trafen drei Mal zusammen, das erste Mal im April 2009 bei einem Empfang für die Teilnehmer eines G20-Gipfels in London. Hier verstieß First Lady Michelle Obama gegen das Protokoll, indem sie kurz ihren Arm um die Königin legte. Allgemein ist es ein absolutes Tabu, die Queen zu berühren. Die Königin erwiderte aber Michelle Obamas Geste.
Zuletzt kam Bidens Vorgänger Donald Trump 2019 zum Staatsempfang nach London. Viele Briten sorgten sich damals um die Integrität ihrer Queen – eine Petition mit Tausenden Unterschriften sollte den Besuch stoppen. Der Besuch des US-Präsidenten wurde von Protesten in London begleitet. Unter anderem ließen Demonstranten einen riesigen Ballon steigen, der Trump mit einer Windel zeigte. Größere Fauxpas blieben aber aus. In Erinnerung bleibt vor allem die deutliche Mahnung der Königin beim Staatsbankett an den damaligen US-Präsidenten zur Wahrung internationaler Institutionen. Das dürfte bei Biden nicht notwendig sein.
