Geschmacksbilder im Kopf

Koch Johannes Tschabrun stellt ayurvedisches Kräutersalz selbst her.
Schruns „Du bist, was du isst.“ Diesem Leitspruch folgt Johannes Tschabrun schon seit mehreren Jahren. Der gelernte Koch weiß, was seinem Körper guttut, und was nicht. „Die Nahrung ist deine Medizin und die Medizin deine Nahrung.“ Zudem solle man darauf achten, dass man nur das isst, was vor der Haustür wächst. Das ist seine Lebensphilosophie, nachdem er, aufgrund von Leidensdruck in seinem Beruf, keine Nahrung mehr aufnehmen konnte. „Aufgrund von massivem Stress hat mein Körper den Stoffwechselprozess nicht mehr mitgemacht.“ Dann fing er an, sich gesund zu ernähren, sich mit Ayurveda, also mit dem Lebenswissen, zu beschäftigen. „Ich habe mich wieder gesund gegessen! Die Fachausbildung zur Ayurveda-Küche war für mich als Koch die einzig logische Schlussfolgerung und Konsequenz. Also besuchte ich dafür die Fachakademie in Birstein.“ Mit dem erlernten Wissen stellt er nun sein ayurvedisches Kräutersalz seit 2009 selbst her. Es ist nicht nur online erhältlich, sondern man kann es auch im Spar in Braz und Feldkirch Tisis, im Bioladen Frida in Hohenems und im Café April in Feldkirch kaufen.
Johannes Tschabrun ist vor circa sechs Jahren von Klösterle nach Schruns gezogen, „der Sonne wegen“, wie er sagt. Er will auch nicht mehr kochen, „wegen der Bucklerei“. Mit dem Kräutersalz will er sich ein zweites Standbein aufbauen, auch Kochkurse würde er gerne anbieten und Menschen in Sachen Ernährung beraten und coachen.
„Ich wollte ja schon lange weg von der Industrienahrung“, erzählt der Koch. Hierfür brauchte es einen Ersatz, eine Mischung frei von getrockneten Gemüsestückchen und ähnlichem. Entstanden ist ein natürliches Suppenpulver, bestehend aus persischem Wüstensalz und handverlesenen Kräutern, die Grundidee für das Kräutersalz „Ojas“ (übersetzt: Kraft des Herzens).
Bei seiner Ausbildung in Birstein lernte Johannes zum ersten Mal den Bockshornklee kennen. „Davor hatte ich keine Ahnung, dass es den überhaupt gibt und spontan kam mir die Kombination mit Liebstöckel in den Sinn. Ich hatte sofort dieses Geschmacksbild im Kopf. Liebstöckel sticht enorm heraus und gibt eine bestimmte Richtung vor, der Bockshornklee ergänzt sich gut“, klärt Johannes Tschabrun auf. Rosmarin, Curryblatt und Schabzigerklee runden die Geschmacksnote gekonnt ab. Die Grundmischung von Liebstöckel und Bockshornklee ist so simpel, dass er sich fragt, wieso keiner schon früher darauf gekommen ist. „Ich hatte eine klare Komposition im Kopf, bei der alle Zutaten miteinander harmoniert haben“, schwärmt er. „Das Kräutersalz ist wie ein medizinisches Therapeutikum“, sagt der Schrunser. Sämtliche Zutaten, das basische und mit viel Sonnenlicht angereicherte Wüstensalz sowie die Kräuter aus biologischem Anbau werden handverlesen, geschnitten, gemischt und dann staubfein zermahlen. Die dabei freigesetzten ätherischen Öle werden direkt vom Salz aufgenommen und gebunden. Nimmt man das naturbelassene Wüstensalz über mehrere Jahre regelmäßig ein, wird der Körper wieder daran erinnert, was Nahrung überhaupt bedeutet, erklärt Johannes. „Die Auswirkungen auf den Organismus werden gravierender“, sobald der Körper wieder Ungesundes verarbeiten muss. VN-JUN
„Ich hatte eine klare Komposition im Kopf, bei der alle Zutaten miteinander harmoniert haben.“




Zur Person
Johannes Tschabrun
Geboren 9. September 1972
Wohnort Schruns
Beruf Koch
Fachausbildung Ayurveda-Küche
Familie ledig