Eine Symbiose der zweifachen Art

Menschen / 27.12.2021 • 18:26 Uhr
Lukas Vogl arbeitet am PC an einer Doppelseite von „Schau wie Schlau“. In diesem Fall geht es um Glühwürmchen.VOGL, Tyrolia Verlag
Lukas Vogl arbeitet am PC an einer Doppelseite von „Schau wie Schlau“. In diesem Fall geht es um Glühwürmchen.VOGL, Tyrolia Verlag

Lukas Vogl illustrierte Sachbilderbuch mit vielen faszinierenden Fakten zum Thema Bionik.

Hörbranz, Alland Mit ausgebreiteten Schwingen schwebt ein Storch durch die Lüfte. Doch nur auf seiner linken Seite ist ein Federkleid zu sehen, während rechts ein in drei Teilen zerschnittener Flugzeugflügel den Auftrieb darlegt, durch den der Vogel überhaupt erst fliegen kann. Die illustrierte Symbiose ziert das Cover des für Kinder und Jugendliche konzipierten Sachbilderbuches „Schau wie schlau – Bionik: wie Natur die Technik beflügelt“, das als Gemeinschaftswerk der niederösterreichischen Autorin Melanie Laibl und des Hörbranzer Illustrators und Game-Designers Lukas Vogl im Tyrolia Verlag erschienen ist. Das Buch zeigt mit viel Witz und Augenzwinkern, unglaublich viel Fachwissen und den detailgenauen Illustrationen die faszinierenden Verbindungen zwischen Biologie und Technik auf. Und beschreibt auf spannende Art, wie der Mensch die Genialität der Natur für Entwicklungen und Erfindungen nutzt.

Die heilige Dreifaltigkeit

„Natur, Wissenschaft und Geschichte, das ist die mir heilige Dreifaltigkeit“, erklärt Lukas Vogl, was ihn bewogen hat, dieses Werk bildnerisch-grafisch innerhalb eines recht kurzen Zeitraumes umzusetzen. Zudem zog der 31-Jährige das Projekt sozusagen als „Fleißaufgabe“ neben seinem regulären Job mit 50-Stunden-Woche durch. „Ich habe ein Jahr lang an einem ‚mobile Game‘ namens Rich Fields, das im Jänner erscheint, als Senior 2D Artist gearbeitet und pendelte dabei zwischen meinem nunmehrigen Wohnort Alland bei Wien und Graz hin und her. Umso mehr freut es mich, wie toll das Buch geworden ist.“ Besonders befruchtend waren für den kreativen Kopf und Absolvent der Game-Design-Akademie der Austausch mit der Autorin.

„Grundsätzlich hat Melanie schon zu jedem Thema eine Vorstellung, wie die Seite aufgebaut sein könnte. Diese Ideen habe ich dann als Ausgangspunkt genommen.“

Haifischschuppen und Tentakeln

Bereits während des Lesens des Textes beginnt sich bei Vogl normalerweise das Kopfkino zu drehen. „Charaktere bekommen ein Gesicht, Landschaften eine Stimmung und so weiter.“ In diesem Fall war das dann doch etwas komplexer. „Liest man von Haifischschuppen oder Tentakeln in der Tiefsee sind die Möglichkeiten, ein anregendes Bild zu gestalten, beinahe endlos. Geht es um Kieselalgen oder Mineralien, bedarf es schon ein wenig Denkarbeit, um den wissenschaftlichen Inhalt für eine junge Leserschaft eindrücklich zu vermitteln“, umschreibt er die besonderen Herausforderungen. „Letztlich war es immer ein Wechselspiel zwischen uns dreien“, will Vogl auch Lektorin Katharina Feiner nicht unerwähnt lassen. Die im Kopf entstandene Gedankenflut wurde auf das Wesentliche reduziert. „Melanie brauchte meine Entwürfe, um die Essenz aus dem Text zu ziehen, und ich ihren Textblock als Leitfaden.“ Eine Lieblingsseite des Buches hat Lukas Vogl aber dann doch. die Tintenfische. „Nicht nur was wir uns bisher schon aus der Tiefsee abgekupfert haben, auch die Vorstellung was dort vielleicht noch geniales in der Dunkelheit auf uns wartet, fasziniert mich.“ CRO

„Charaktere bekommen ein Gesicht, Landschaften eine Stimmung und so weiter.“

Eine Symbiose der zweifachen Art